In den nächsten fünf Jahren wollen die russischen Behörden auf der annektierten Krim mehr als 600 Kilometer Straßen bauen und reparieren. Dies berichtet das oppositionelle russische Portal „Meduza“ mit Sitz in Riga. Allerdings steckt demnach dahinter weniger Ziel, das Leben der Bewohner zu verbessern. Vielmehr soll laut Experten und ukrainischen Beamten die militärische Logistik gestärkt und die Gewinnung von Bodenschätzen aus anderen besetzten Teilen der Ukraine erleichtert werden. Durch die Vollinvasion sind laut dem Bericht viele Straßen auf der Krim in einem schlechten Zustand, unter anderem wegen des schweren Militärgeräts der Russen.
+++ 09:22 Selenskyj: Russland greift mit mehr als 440 Drohnen und 32 Raketen an +++
Die russischen Streitkräfte greifen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Ukraine in der Nacht mit mehr als 440 Drohnen und 32 Raketen an. „Kiew hat einen der schrecklichsten Angriffe erlebt“, erklärt Selenskyj auf X. „Wir stehen mit allen Partnern auf allen möglichen Ebenen in Kontakt, um eine angemessene Reaktion zu gewährleisten. Es sind die Terroristen, die den Schmerz spüren müssen, nicht unschuldige, friedliche Menschen.“ Die Anschläge seien „reiner Terrorismus. Und die ganze Welt, die Vereinigten Staaten und Europa müssen endlich so reagieren, wie eine zivilisierte Gesellschaft auf Terroristen reagiert.“
+++ 08:51 Ukrainische Streitkräfte: Russen verstärken Offensive +++
Die russischen Streitkräfte intensivieren offenbar ihre Offensive in mehreren Frontgebieten. Dies sagt Victor Tregubow, ein Sprecher der ukrainischen Streitkräftegruppe Chortyzja, laut „Kyiv Independent“. Tregubow zufolge verstärken demnach die russischen Truppen ihre Angriffe insbesondere bei Nowopawliwka und Charkiw, was für diese Gebiete eine ungewöhnliche Entwicklung darstelle. Allein bei Nowopawliwka wehrten ukrainische Soldaten 17 Angriffe ab. „Dies deutet darauf hin, dass die Aktivitäten im Sommer wie erwartet zunehmen“, so Tregubow.
+++ 08:23 Moskau: Dutzende Drohnen über russischem Territorium zerstört +++
Die russischen Streitkräfte fangen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 147 ukrainische Drohnen über russischem Territorium ab und zerstören sie. Betroffen gewesen sei auch die Region Moskau. Nach Angaben des Bürgermeisters der Hauptstadt werden zwei Drohnen auf dem Weg dorthin abgefangen.
+++ 07:52 Nach Drohnenangriffen: Wichtiges russisches Chemiewerk stellt offenbar Produktion ein +++
Das Chemiewerk Nevinnomyssk Azot in der Region Stawropol hat die Produktion eingestellt, wie das unabhängige russische Medienunternehmen Astra berichtet. Dies ist demnach eine direkte Folge der ukrainischen Drohnenangriffe vom 14. Juni. Bei dem Werk soll es sich um einen der größten russischen Hersteller von Stickstoffdünger und Ammoniak handeln. Die Anlage liefert Berichten zufolge Rohstoffe und Komponenten für die russische Waffen- und Brennstoffproduktion.
+++ 07:23 Verletzte nach russischem Drohenangriff auf Odessa +++
Auch auf die Hafenstadt Odessa werden in der Nacht zahlreiche Drohnen abgefeuert. Laut dem Gouverneur Oleh Kiper werden 13 Menschen verletzt. Unter ihnen befindet sich ein Kind. Der Angriff zerstört auch zivile Infrastruktur.
+++ 06:54 Mindestens 14 Tote bei russischem Luftangriff auf Kiew +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew werden nach Angaben der städtischen Militärverwaltung mindestens 14 Menschen getötet. Ersten Übersichten des Innenministeriums zufolge werden mehr als 40 Verletzte gezählt.
+++ 06:44 EU-Kommission will Importe von russischem Gas komplett verbieten +++
Die EU-Kommission will heute ihre konkreten Pläne für ein Ende der Gaseinfuhren vorstellen. Sie plant, die Einfuhr von russischem Gas in die EU bis Ende 2027 vollständig zu verbieten – und zwar schrittweise. Dafür soll zum einen zunächst untersagt werden, neue Lieferverträge für russisches Gas abzuschließen und mittels bestehender Verträge auf dem Spotmarkt zu beziehen. Der Spotmarkt ist der Handelsplatz für kurzfristig lieferbaren Strom. Das Verbot soll den Angaben nach spätestens bis Ende des Jahres in Kraft treten. Darüber hinaus will die Kommission auch die Einfuhr von Gas aus Russland über bestehende langfristige Lieferverträge verbieten. Diese Importe müssten aufgrund der größeren Mengen schrittweise eingestellt werden, hieß es im Mai von der Kommission. Ein solches Verbot solle demnach spätestens Ende 2027 in Kraft treten.
+++ 06:24 Rüstungsunternehmen Helsing sammelt Millionen ein +++
Das auf KI-Technologie spezialisierte Rüstungsunternehmen Helsing hat nach eigenen Angaben weitere 600 Millionen Euro von Investoren eingesammelt. Mit dem Ergebnis der Serie-D-Finanzierungsrunde habe das Unternehmen nun seit Gründung 1,37 Milliarden Euro von seinen Geldgebern bekommen. Helsing baut bereits die Kamikaze-Drohne HX-2, die von der Ukraine eingesetzt wird und von der Bundeswehr getestet werden soll. Das Unternehmen hat jüngst auch ein Unterwassersystem vorgestellt sowie eine Künstliche Intelligenz, die ein Kampfflugzeug in komplexen Luftkampfszenarien führen soll.
+++ 05:55 Klingbeil setzt sich von „Manifest“-Genossen ab: Putin „will nicht verhandeln, der will diesen Krieg“ +++
Bundesfinanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil ist bereit, die deutschen Verteidigungsausgaben in den kommenden Jahren auf bis zu 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern. „Wenn es am Ende heißt, drei Prozent, dann machen wir 3 Prozent, wenn es heißt 3,5 Prozent, dann machen wir 3,5 Prozent“, so Klingbeil. In diesem Jahr werde Deutschland „erst mal 2 Prozent“ ausgeben. Auf dem Nato-Gipfel Ende Juni werde aber voraussichtlich eine deutlich höhere Zahl für die Mitgliedsländer festgelegt. Klingbeil bekräftigt zudem seine Kritik am „Manifest“ von SPD-Außenpolitikern zum deutschen Ukraine-Kurs. „Manchmal entsteht der Eindruck, wir machen alles nur mit Waffen und nicht mit Diplomatie.“ Das stimme nicht, denn die Regierung setze immer auch auf Diplomatie. Doch Kreml-Chef Wladimir Putin „will nicht verhandeln, der will diesen Krieg“, betont Klingbeil. Mit ihm werde es „keine Kehrtwende“ in der Ukraine-Politik geben.
+++ 05:18 US-Bürger stirbt bei Luftangriff auf Kiew +++
Bei russischen Luftangriffen auf Kiew werden nach ukrainischen Angaben ein Mann getötet und 16 Menschen verletzt. Bei dem Todesopfer handle es sich um einen 62-jährigen US-Bürger, schreibt Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Nach Angaben der Militärverwaltung von Kiew habe Moskau Raketen und Drohnen eingesetzt, in mehreren Vierteln von Kiew seien Brände ausgebrochen. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, verurteilt die Angriffe. Moskau führe „weiterhin seinen Krieg gegen Zivilisten“, so Jermak.
+++ 03:37 Russland: Zwei Drohnen über Moskau abgeschossen +++
Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau, Sergej Sobjanin, am frühen Morgen zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Bei Telegram schreibt Sobjanin, dass Notfallteams Fragmente an den Stellen untersuchten, an denen die Drohnen abgestürzt seien.
+++ 01:53 Drohne trifft Wohnhaus in Kiew: Mehrere Verletzte +++
Ein massiver Drohnenangriff beschädigt nach Angaben der Stadtverwaltung ein Kiewer Wohnhaus schwer und verletzt mehrere Menschen. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko befindet sich das beschädigte Wohnhaus im Solomianskyi-Viertel nahe dem Zentrum der Hauptstadt. Rettungsteams seien aber auch in zwei weiteren Bezirken im Einsatz, so Klitschko. „Eine große Gruppe feindlicher Drohnen ist immer noch auf dem Weg ins Stadtzentrum“, schreibt er auf Telegram. Dem Bürgermeister zufolge sollen mindestens zwei Menschen verletzt worden sein. Tymur Tkatschenko, der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, beziffert die Zahl der Verletzten auf fünf.
+++ 00:30 Tote und Verletzte bei russischem Angriff auf Wohnviertel in Kupjansk +++
Bei einem russischen Luftangriff auf ein Wohnviertel der ostukrainischen Stadt Kupjansk in der Region Charkiw sind nach Angaben der Regionalstaatsanwaltschaft mindestens drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden. In mehreren Wohnungen brachen Brände aus, zwei Menschen erlitten ein Knalltrauma. Die Sicherheitslage erschwert derzeit den Zugang zum Einschlagsort. Die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen laufen.
+++ 23:24 Neue Russland-Sanktionen: Trump hat keine Eile +++
US-Präsident Donald Trump äußert sich zurückhaltend zu neuen Sanktionen gegen Russland. Erst solle die EU ihr neues Sanktionspaket beschließen, sagt Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada. „Wenn ich ein Land sanktioniere, kostet das die USA eine Menge Geld“, so Trump. Es gehe bei der Frage nicht nur um die Unterzeichnung irgendeines Schriftstücks, sondern um Milliarden Dollar. „Sanktionen sind nicht so einfach.“
+++ 22:14 Russischer Arzt soll ukrainischem Gefangenen „Ruhm Russlands“ eingebrannt haben +++
Ukrainische Mediziner beginnen mit der Entfernung einer Narbe mit der Aufschrift „Slawa Rossii“ („Ruhm für Russland“), die einem kürzlich freigelassenen ukrainischen Soldaten während seiner Gefangenschaft in Russland eingebrannt worden war. Das teilt Maxim Turkevych, Direktor eines Reha-Programms für ukrainische Soldaten, mit. Der etwa 40-jährige Soldat war schwer verletzt in russische Gefangenschaft geraten und wurde dort operiert. Die Narbe sei im Anschluss an eine Operation unter Vollnarkose mit einem Elektrokauter aufgetragen worden – nicht als Folter, sondern „um eine Spur zu hinterlassen“, so Turkevych. Die Entfernung der Narbe soll etwa sechs Monate in Anspruch nehmen.
+++ 21:35 Kiew: Russland übergibt der Ukraine auch eigene Gefallene bei Leichentausch +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben bei den jüngsten Leichenübergaben an die Ukraine auch tote russische Soldaten übergeben – gemeinsam mit den Körpern ukrainischer Gefallener. Das teilt Innenminister Ihor Klymenko mit. Dies könne laut Klymenko gezielt erfolgt sein, um die Identifizierung ukrainischer Opfer zu erschweren oder ukrainische Forensiker zu überlasten. „Bei den letzten Repatriierungen hat man uns auch Leichen russischer Soldaten übergeben – zusammen mit ukrainischen. Leider ist das ein Fakt“, schreibt Klymenko bei Telegram. „Das könnte absichtlich geschehen sein, um die Zahl der übergebenen Leichen künstlich zu erhöhen und unsere Experten zusätzlich zu belasten – womöglich auch durch zynischen Informationsdruck.“ Laut dem Minister sind viele der übergebenen Leichen schwer entstellt oder nur in Teilen vorhanden. Mitunter würden Überreste desselben Soldaten zu unterschiedlichen Zeitpunkten übergeben. Das erschwere die Identifizierung erheblich. Ukrainische Forensiker arbeiteten laut Klymenko „am Limit“, um jede einzelne Leiche sorgfältig zu untersuchen.
+++ 20:58 Selenskyj zu verschleppten Kindern: Wien könnte vermitteln +++
Österreich könnte nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei den Bemühungen um eine Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder vermitteln. „Wir haben über die Möglichkeit der Vermittlung Österreichs in dieser Frage gesprochen, damit die Kinder zurückkommen“, sagt Selenskyj nach einem Treffen mit seinem österreichischen Kollegen Alexander Van der Bellen in Wien. Wie die ukrainische Präsidentschaft mitteilt, berieten Selenskyj und Van der Bellen zudem über die Fortsetzung der österreichischen Unterstützung für die Ukraine sowie über die Teilnahme österreichischer Unternehmen am Wiederaufbau des zerstörten Lands. Zudem sei es um Minenräumung, Energieversorgung, Lebensmittelsicherheit und den Bau von Wohnungen gegangen.
+++ 20:27 Reisner: Verbündete der Ukraine „hoffen auf schwarzen Schwan“ +++
Der Iran und Israel sind im Krieg. Wie dieser Konflikt die Ukraine beeinflusst, weiß Markus Reisner, Oberst des österreichischen Bundesheers. Darüber hinaus erklärt der Militärstratege, wie die Unterstützung der Ukraine deutlich effizienter gestaltet werden könnte und übt Kritik an ihren Verbündeten.
+++ 19:48 Kreml: USA sagen Treffen zur diplomatischen Normalisierung ab +++
Die USA sagen nach Angaben der russischen Regierung eine geplante Gesprächsrunde über die Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten ab. Das anstehende nächste Treffen zur vollständigen Wiederaufnahme der Arbeit der jeweiligen Botschaften sei „auf Initiative der amerikanischen Unterhändler abgesagt“ worden, erklärt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. „Wir hoffen, dass diese Pause nicht zu lange dauert.“ Angaben zu den Gründen der Absage macht sie nicht. Die Arbeit der jeweiligen diplomatischen Vertretungen wird von der russischen Diplomatie weiterhin als „Störfaktor“ eingestuft. Vertreter Russlands und der USA hatten hierzu jüngst zwei Verhandlungsrunden in der Türkei abgehalten. In der vergangenen Woche hatte der russische Botschafter in den USA, Alexander Dartschijew, von einer „demnächst“ bevorstehenden weiteren Gesprächsrunde in Moskau gesprochen. Die USA hatten dies jedoch nicht bestätigt.
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