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Turnhalle am Eulen Weg der Adolf-Reichwein-GesamtschuleWann gehen die Arbeiten an der Adolf-Reichwein-Halle los? Der Bauantrag sollte bis Ende Mai gestellt sein, doch bis heute ist er nicht bei der Bauaufsicht angekommen. © Cedric Nougrigat

Die Turnhalle der Adolf-Reichwein-Gesamtschule beschäftigt weiterhin die Verwaltung und die Politik. Die CDU-Fraktion will nun ein Gespräch mit Matthias Reuver (Fachbereichsleiter Jugend, Bildung und Sport), Carina Böhme (Fachdienstleiterin Schule und Sport), Reichwein-Direktor Sven Arriens und einem Vertreter der Zentralen Gebäudewirtschaft einfordern.

Lüdenscheid – „Wir sind bisher immer davon ausgegangen, dass der Direktor bei den Planungen informiert und mitgenommen wird“, stellt Michael Dregger, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, fest, „und waren sehr überrascht, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist.“

Dregger hat diverse Kritikpunkte, was den Ablauf der Planungen und die Kommunikation der Verwaltung angeht. Nach einem Antrag der CDU-Fraktion ist die Verwaltung angehalten, sowohl im Schulausschuss als auch im Sportausschuss und im Bau- und Verkehrsausschuss einen Sachstandsbericht zur Sanierung der Halle zu präsentieren. „Nicht selten sind in den Ausschüssen aber gar keine Verantwortlichen der ZGW zugegen, die Fragen beantworten können“, kritisiert Dregger. Seine Nachfrage nach der Berichterstattung im Bau- und Verkehrsausschuss, wann die Halle für den Vereins- und Schulsport wieder nutzbar sein soll, sei in der Folge unbeantwortet geblieben. „Dabei“, sagt Dregger, „gehört diese Aussage doch auf jeden Fall in so einen Sachstandsbericht.“

Im Bericht im BVA hatte die ZGW zuletzt unter anderem festgestellt: „Der finale Abstimmungstermin zur Ausbauplanung mit dem FD 40 und der Schulleitung hat stattgefunden. Die Entwurfsplanung ist ebenfalls abgeschlossen. Sobald die angeforderten Stellungnahmen der Behindertenbeauftragten und zum Brandschutz vorliegen, wird zeitnah noch im Mai der Bauantrag inklusive der Neubemessung/Statik und Wärmeschutznachweis zur Prüfung und Genehmigung bei der Bauaufsichtsbehörde eingereicht.“ Nachfrage bei der Stadt: Ist der Bauantrag tatsächlich bis Ende Mai bei der Bauaufsichtsbehörde angekommen? Stadtsprecherin Marit Schulte-Zakotnik verneint dies: „Der Bauantrag konnte noch nicht eingereicht werden, da das Brandschutzkonzept des Brandschutzsachverständigen erst vor wenigen Tagen bei der Stadt eingegangen ist. Nachdem das Konzept geprüft und gegebenenfalls überarbeitet ist, kann der Bauantrag dann eingereicht werden.“

Wie kann man beim Neubau der Westschule von einer Bauzeit von drei Jahren ausgehen und bei der Reichwein-Halle von fünf Jahren? Das ist doch nur eine Turnhalle…

Mit anderen Worten: Die nächste Zeitvorgabe kann von der ZGW wieder nicht gehalten werden. Wann tatsächlich die ersten Arbeiten am Wehberg stattfinden, steht damit weiter in den Sternen. Dafür darf sich die Verwaltung in dem geforderten persönlichen Gespräch nun zu gleich sieben Fragen der CDU-Fraktion äußern:

1. In welchem Umfang wurde die Schule von der Verwaltung über die Sanierung der Adolf-Reichwein-Sporthalle informiert?
2. Wann haben die entsprechenden Gespräche mit welchem genauen Inhalt mit Herr Arriens stattgefunden?
3. Wie ist das aktuelle Fertigstellungsdatum? Wir wissen, dass dies innerhalb des Prozesses durchaus variabel sein kann. Nur wenn in den Vorlagen angeführt wird, dass ein Ersatzbau langsamer wäre, müssen ja genaue Zeitpläne vorliegen.
4. Warum kann eine Schule (Westschule) in circa drei Jahren gebaut werden, während für die Sporthalle circa fünf Jahre angegeben wurden?
5. Welche Kosten fallen monatlich durch die Sperrung der Sporthalle an und wie hoch sind diese?
6. Wie ist der aktuelle Sachstand, einschließlich eines Zeitstrahls?
7. Die Fachausschüsse sind grundsätzlich für die Bauvorhaben in ihrem Fachgebiet zuständig. Der Bau- und Verkehrsausschuss ist zuständig für die Umsetzung. Warum wird die Maßnahme in den Fachausschüssen nicht entsprechend durch die ZGW begleitet (Vortrag, Klärung von Rückfragen, Anwesenheit)?

Es sind viele offene Fragen, und nicht nur eine klingt wie ein ziemlich konkreter Vorwurf an Verwaltung und ZGW. Der Vorwurf lautet: Es wird zwar der Eindruck erweckt, dass bei der Sanierung Tempo gemacht wird, tatsächlich aber gehen die Dinge extrem langsam voran. Ähnlich wie beim Stadtgarten-Projekt und auch wie beim Neubau der Grundschule Lösenbach. Wenn man so will, Lüdenscheider Tempo.