Nach einer bundesweiten Serie von Vergewaltigungen im Zusammenhang mit Wohnungsge­suchen hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft einen 43 Jahre alten Mann aus Offenbach angeklagt. Sie wirft ihm versuchten Mord, besonders schwere Vergewaltigung unter Beibringung sedierender Mittel, gefährliche Körperverletzung, die Verbreitung gewaltpornographischer Inhalte sowie unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungs- und Arzneimitteln vor. Nach Angaben der Behörde soll er für 22 Taten in der Zeit von Januar 2020 bis November 2024 verantwortlich sein.

Der Mann hatte vier seiner Opfer im Alter zwischen 19 und 33 Jahren, die wie er chinesische Staatsbürger sind, durch Wohnungsinserate kennengelernt. Laut Staatsanwaltschaft hatte er sich als Interessent ausgegeben und die Frauen während der Besichtigung überwältigt, betäubt und vergewaltigt.

Bei weiteren vier Opfern soll es sich um Frauen aus dem Bekanntenkreis des Mannes handeln. Sie sollen nichts von den Taten bemerkt haben, da der Mann in allen Fällen „hinterlistig“ vorgegangen sei, heißt es in der Mitteilung der Anklagebehörde. So habe er die Frauen durch die Verabreichung verschiedener verschreibungspflichtiger Schlafmittel sediert und anschließend im wehrlosen Zustand vergewaltigt. Sämtliche Taten soll der Mann fotografiert und gefilmt haben.

Bei fast allen Taten war der Staatsanwaltschaft zufolge die Dosierung der Medikamente zu hoch, was der Angeschuldigte gewusst habe. Die Opfer hätten sich dadurch in konkreter Lebensgefahr befunden, der Täter habe ihren Tod billigend in Kauf genommen.

Darüber hinaus soll der Chinese mehrere Jahre lang Mitglied eines Netzwerks auf der Plattform Telegram gewesen sein, in dem er sich mit anderen über sexuelle Übergriffe zum Nachteil bewusstloser Frauen, Anleitungen zur Betäubung von Opfern, Erfahrungen bei der Ausführung entsprechender Taten und Ratschläge zur Beschaffung der Betäubungsmedikamente ausgetauscht haben soll. Auch sollen dort Fotos und Videos entsprechender Taten geteilt worden sein.

In diesem Zusammenhang soll der Mann mehrmals und illegal sedierende Mittel an andere Chatteilnehmer verkaufte, die diese für ähnliche Taten hätten nutzen wollen.

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