Die Queerbeauftragte des Bundes, Sophie Koch, hat sich im Zusammenhang mit der untersagten Teilnahme der queeren Bundestagsgruppe am diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin kritisch geäußert. „Wenn die Teilnahme solcher Mitarbeitenden-Netzwerke untersagt oder erschwert wird, halte ich das für ein falsches und unnötiges Signal – gerade in der jetzigen Zeit“, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur.
Queerspiegel: Der Newsletter für das queere Berlin
Die Queerspiegel-Redaktion informiert Euch über die wichtigsten LGBTI-Ereignisse, Menschen, Termine aus Politik, Kultur und Sport.
Sie würde sich wünschen, dass in Zukunft „alle Beteiligten vor solchen Entscheidungen miteinander in den Dialog treten würden“. In Zeiten, in denen Demonstrationen queerer Menschen und Feste der Vielfalt angegriffen würden, brauche es „große Solidarität und sichtbare Unterstützung“, betonte Koch.
Regenbogennetzwerk des Bundestags darf diesmal nicht dabei sein
Hintergrund ist die untersagte Teilnahme des queeren Regenbogennetzwerks der Bundestagsverwaltung am Berliner CSD), der für den 26. Juli in der Hauptstadt geplant ist. Eine Sprecherin der Bundestagsverwaltung hatte dazu auf Anfrage erklärt: „Der Direktor beim Deutschen Bundestag hat die Entscheidung getroffen, dass die Bundestagsverwaltung als solche, insbesondere aufgrund der gebotenen Neutralitätspflicht, nicht an politischen Demonstrationen und öffentlichen Versammlungen teilnimmt.“ Außerhalb des Dienstes stehe Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Teilnahme aber frei.
Der Berliner CSD e.V. hatte mitgeteilt, das Regenbogennetzwerk sei 2023 und 2024 dabei gewesen. Nun habe die geplante Fußgruppe auf Weisung der Verwaltungsspitze zurückgezogen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
CSD-Vorstand sieht „aktive Absage an queere Sichtbarkeit“
Der Vereinsvorstand nannte dies eine „aktive Absage an queere Sichtbarkeit“ und kritisierte: „Wer die Teilnahme von queeren Netzwerkgruppen staatlicher Institutionen untersagt, kündigt stillschweigend den Konsens auf, dass Grundrechte sichtbar verteidigt gehören.“
Mehr zum CSD in Berlin „Aktive politische Absage an queere Sichtbarkeit“ Regenbogen-Netzwerk des Bundestages darf nicht am Berliner CSD teilnehmen Berliner Queerbeauftragter fordert Sicherheitskonzept Rechtsextreme wollen gegen Marzahn Pride demonstrieren Entscheidung von Julia Klöckner Bundestag hisst Regenbogenflagge am 17. Mai – aber nicht zum Berliner CSD
Auch die Queerbeauftragte Koch betonte: „Ein CSD ist eine Demonstration für Vielfalt und Respekt. Er ist eine Demonstration für die Werte unserer Verfassung.“ Es sei generell ein gutes Zeichen, dass sehr viele „Mitarbeitenden-Netzwerke von Unternehmen, Organisationen und auch Behörden selbstbestimmt und selbstorganisiert“ an CSDs teilnähmen. (dpa)