Formel mit Rechenfehler
Experte widerspricht Trump: „Er versteht mich sehr falsch“
Aktualisiert am 09.04.2025 – 08:55 UhrLesedauer: 3 Min.
Donald Trump: Er kündigt Zölle an. (Quelle: Mark Schiefelbein)
Donald Trump begründet seine Strafzölle mit einer bizarren Formel. Prompt erhält er Widerspruch von einem renommierten US-Wirtschaftsforscher.
Donald Trumps Strafzölle erschüttern die Börsen. Der US-Präsident beruft sich bei seinem Vorgehen auf eine wissenschaftliche Studie. Doch nun widerspricht einer der Autoren: Brent Neiman.
Er lehrt Ökonomie an der Universität Chicago. Auf seiner Homepage weist Neiman Makroökonomie als sein Spezialgebiet aus. 2021 veröffentlichte der Wirtschaftswissenschaftler gemeinsam mit drei Kollegen eine Studie zu den Zöllen aus Trumps erster Amtszeit: „Tariff Pass-Through at the Border and at the Store: Evidence from US Trade Policy“ – frei übersetzt: Zoll-Aufschlag an der Grenze und im Laden: Erkenntnisse aus der US-Handelspolitik.
Das Papier ist seit Trumps Ankündigung der Strafzölle weithin bekannt. Doch bei seiner Auslegung ist wohl etwas schiefgelaufen. Neiman jedenfalls sagt über die Interpretation des US-Präsidenten: „Er versteht mich falsch. Sehr falsch.“
Schon zuvor wiesen Experten darauf hin, dass die der Berechnung der Zölle zugrundeliegende Formel fehlerhaft ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
In einem Beitrag für die „New York Times“ weist Neiman Trump und seinem Team nun mehrere Fehler nach. t-online gibt einen Überblick:
Brent Neiman hat die Zoll-Studie mit drei Kollegen verfasst: Alberto Cavallo, Gita Gopinath und Jenny Tang. Nach dem durch Trumps Zölle ausgelösten Chaos an den Weltbörsen und den zu befürchtenden Einbußen im Welthandel lehnt Neiman jegliche Verantwortung für Trumps Politik der Strafzölle ab.
Sein Fazit: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn diese Politik und Methodik gänzlich abgeschafft würden. Andernfalls sollte die Regierung die Verantwortungsrate wenigstens durch vier (beteiligte Forscher) teilen.“