Frauen fühlen sich auf ihrem Nachhauseweg oft unsicher – und das nicht ohne Grund. Die steigende Zahl an Sexualstraftaten, die sich Jahr für Jahr bundesweit beobachten lässt, ist alarmierend. Allein 2024 gab es einen Anstieg um 6,2 Prozent. Diese Entwicklung zeigt: Die Angst vieler Frauen ist nicht nur subjektiv, sondern beruht auf Fakten. Deshalb ist es richtig, dass die Stadt Frankfurt Taxigutscheine für sogenannte Frauennachttaxis plant, um ihre Sicherheit zu stärken.

Ein Blick auf die Zahlen der Kriminalstatistik der hessischen Polizei für Frankfurt unterstreicht die Dringlichkeit: Im vergangenen Jahr wurden 247 Menschen Opfer von sexuellem Missbrauch – davon waren 195 Frauen und 52 Männer. Noch deutlicher wird das Verhältnis bei den Delikten Vergewaltigung, sexueller Nötigung und Tod: Von 184 Opfern waren 176 weiblich, nur acht männlich. Diese Zahlen machen deutlich, dass Frauen im öffentlichen Raum besonders gefährdet sind.

Das bisher geplante Budget von 450.000 Euro für vergünstigte Taxifahrten wirkt im Vergleich zu anderen Ausgaben der Stadt verschwindend gering. Zum Beispiel sind 11,7 Millionen Euro – also rund 26-mal so viel – für ein geplantes Suchthilfezentrum vorgesehen, obwohl dieses Vorhaben auf viel Kritik stößt. Es ist an der Zeit, die Ressourcen der Stadt gerechter zu verteilen.

Nachttaxi-Gutscheine für Frauen sind da nur ein erster Schritt. Frankfurt sollte das als Startschuss nutzen – für eine umfassende Sicherheitskampagne für Frauen und alle, die sich nachts unsicher fühlen.