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Turin/München – Es braut sich etwas Großes zusammen in der Welt des Kaffees. Der italienische Traditionsröster Lavazza hat ein Auge auf einen echten deutschen Kaffee-Giganten geworfen: Dallmayr.
Nach Informationen der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ laufen derzeit erste Gespräche über eine mögliche Mega-Fusion, die die Kaffee-Welt kräftig durchrütteln könnte. Die Italiener planen, sich mit dem Münchner Familienunternehmen zusammenzuschließen – über ein Aktientausch-Modell, bei dem die Lavazza-Familie die Kontrolle behalten würde.
Die Pressestelle von Dallmayr wollte sich auf Anfrage von BILD nicht äußern. Eine Sprecherin sagte knapp: „Wir äußern uns nicht zu Gerüchten.“
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Das Traditionshaus von Dallmayr in der Dienerstraße bei München
Foto: picture alliance / imageBROKER
Auch Lavazza schweigt zum Milliarden-Deal. Aus Turin heißt es nur: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dazu keine Aussage treffen werden“, so ein Sprecher zu BILD.
Kalter Kaffee oder heißes Geschäft?
Die Kaffeebranche steht unter Druck: Die Preise für Rohkaffee sind im Höhenrausch – Robusta und Arabica kosten heute über 70 Prozent mehr als noch Anfang 2024. Für Produzenten wie Lavazza ist das eine bittere Mischung.
Ein Zusammenschluss mit Dallmayr könnte mehr Macht bei Preisverhandlungen bringen – und den Druck mindern. Erst letztes Jahr sicherte sich Lavazza fast die Hälfte des italienischen Automatenkaffee-Giganten IVS, mit dem Ziel, dort ab 2027 komplett zu übernehmen.
Wer sind die Player?
Lavazza wurde 1895 in Turin gegründet und gehört nach wie vor der Gründerfamilie. 2024 setzte das Unternehmen 3,35 Milliarden Euro um und erzielte einen Gewinn von 82 Millionen Euro.
Dallmayr – das ist Kaffeekultur seit 1700. Mit Sitz in München, 4800 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro ist das Unternehmen vor allem in Deutschland eine echte Macht. Und: Mit über 121.000 Kaffeeautomaten in 20 Ländern Europas und im Nahen Osten ist Dallmayr ein wichtiger Player im Geschäft mit Heißgetränken to go.
Großer Kaffee-Gigant soll entstehen
Kommt der Mega-Deal, entsteht ein Kaffee-Gigant mit fast 5 Milliarden Euro Umsatz – Italien, Frankreich und Deutschland wären dann kaffeetechnisch in einer Hand.
Droht jetzt der Preis-Hammer? Schon heute kostet der Cappuccino in vielen Städten bis zu 5 Euro – Tendenz steigend! Bio-Kaffee von Alnatura? Fast 19 Euro pro Kilo. Die Fusion könnte den Druck auf Kunden erhöhen – oder auch für mehr Preis-Stabilität sorgen.
Statistikamt klärt auf: Deshalb ist Kaffee gerade so teuer
Quelle: storyful, Statistisches Bundesamrt 15.06.2025