In Leipzig wurde an die Opfer des Volksaufstandes in der DDR vor 72 Jahren erinnert. Eine landesweite Protestwelle hatte damals auch die Messestadt erfasst. Und: Ein mutmaßliches Wildtier, bei dem es sich laut Spekulationen um einen Puma handeln soll, sorgt am Geiseltalsee im Saalekreis für Aufregung. Bisher wurde es nicht gefunden, die Suche läuft. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 17. Juni 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Als das Regime am Abgrund stand: Erinnerung an den 17. Juni 1953 in Leipzig

Mit Musik der Blächbläsersolisten und einer Kranzniederlegung gedachte man am Dienstagnachmittag um 16:00 Uhr der Opfer des Volksaufstandes in der DDR vor 72 Jahren. Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. hatte zu der feierlichen Zeremonie in der Straße des 17. Juni eingeladen, die ihren Namen nicht zufällig trägt: Hier wurde ein Demonstrant am 17. Juni 1953 durch Volkspolizisten erschossen, als versucht wurde, in die Haftanstalt einzudringen und politische Gefangene zu befreien.

Straßenschild. Foto: L. BöhmeStraßenschild zur Erinnerung an den 17. Juni 1953 in Leipzig. Foto: Lucas Böhme

DDR-weit waren an jenem Frühsommertag geschätzt über eine Million Menschen in hunderten Städten und Gemeinden auf den Beinen, um durch Arbeitsverweigerung, Streiks und Demonstrationen auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Zur Forderung nach besseren Lebensverhältnissen kam bald jene nach einer Liberalisierung des Systems und freien Wahlen hinzu.

So auch in Leipzig, wo seit dem Morgen Belegschaften ins Zentrum zogen, die Menschenmenge wuchs rasch an. Insgesamt wird die Mobilisierung in der alten Messestadt auf 40.000 Personen geschätzt. Nach einem friedlichen Start drehte sich die Stimmung im Lauf des Tages.

Doch das noch ungefestigte SED-Regime reagierte mit Waffengewalt auf die Erhebung, wobei es nur dank Unterstützung sowjetischer Panzer seine Haut retten konnte. In Leipzig verhängte der Kommandant den Ausnahmezustand, im Bezirk gab es neun Tote und mindestens 95 Verletzte. Landesweit kamen bis zu 15.000 Menschen im Nachgang in Haft, die Zahl der beim Aufstand Getöteten oder später Hingerichteten im Kontext des Aufstandes liegt bei wenigstens 55.

Die offizielle DDR-Geschichtsschreibung ordnete das Geschehen vom 17. Juni 1953 bis zuletzt als „faschistische Provokation“ ein, die von außen gesteuert worden sei – eine Mär. Es war aber in jedem Fall ein Datum, das die Obrigkeit nie mehr vergessen sollte: DDR-Staatssicherheitsminister Erich Mielke (1907–2000) fragte angesichts der Krise noch im Spätsommer 1989, ob denn morgen der 17. Juni ausbräche.

Was ist da los? Raubtier-Alarm in Sachsen-Anhalt sorgt für Aufregung

Es klingt fast nach einer Sommerloch-Geschichte, aber der Hintergrund scheint ernst: Im Saalekreis (Sachsen-Anhalt) ist eine große Suchaktion nach einer Raubkatze im Gang, bei der es sich einer Ansicht nach möglicherweise um einen Puma handeln könnte. Darüber berichtet der MDR.

Im Raum Braunsbedra sind Polizei und Feuerwehr mit Drohnen und Hubschrauber im Dauereinsatz, wie am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitgeteilt wurde. Rund um den Geiseltalsee wird nach einer mutmaßlichen Raubkatze gesucht. Das unbekannte Tier sei bereits am Freitag von einer Mitarbeiterin der Kreisverwaltung gefilmt worden, die das brisante Material aus Unsicherheit aber verzögert weitergab, heißt es. Auch daher wurde erst Anfang dieser Woche Alarm geschlagen.

Die zuständigen Stellen scheinen nach jetzigem Stand tatsächlich anzunehmen, dass eventuell eine Raubkatze frei herumläuft. Deren Herkunft, wenn es so stimmen sollte, wurde bisher nicht geklärt, es wird nicht ausgeschlossen, dass sie aus einer illegalen Haltung stammt. Im Bereich des Sees soll bereits ein Kalb gerissen worden sein. Auch mehrere Sichtungen wurden gemeldet. Vorerst gilt: Anwohner, Reisende und Touristen sollten den Aufenthalt im fraglichen Gebiet meiden, sich dem mutmaßlichen Raubtier im Ernstfall keinesfalls nähern und sofort den Notruf wählen.

Am Dienstagabend wurden dann Vermutungen über die Größe des fraglichen Tieres anhand des Videos etwas relativiert.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

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Was sonst noch wichtig war:

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