Die Vereinten Nationen (UN) haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung definiert – die sogenannten SDGs. Sie umfassen soziale, ökologische und wirtschaftliche Dimensionen und sollen bis 2030 umgesetzt werden. Die Kinder der Kurt-Masur-Grundschule haben sich monatelang akribisch damit auseinandergesetzt. Am vergangenen Freitag nun wurden die vielfältigen Ergebnisse der wöchentlich stattfindenden „ZUKunftswerkstatt“ der Öffentlichkeit präsentiert.

„Die Erde erwärmt sich immer weiter, und für sie fühlt es sich so an, als ob sie eine dicke Winterjacke im Sommer an hätte!“, bringt Sofia in ihrer kurzen Ansprache die Problematik des Klimawandels auf den Punkt. Neben ihr auf einer Bank stehend, halten Lotta, Mattias, Maxim, Alma und Karl selbstgemalte Schilder nach oben. Die Botschaft ist klar: „Nein zu CO²!“

Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die sie umringen, jubeln ihnen zu und leisten gern Sofias Aufforderung Folge, sich weitere Schilder zu schnappen und bei der sich nun anschließenden Klima-Demo mitzumachen. Mit Parolen wie „Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle!“, „Gegen CO²!“ oder „Weg der Dreck!“, drehen die Kindern lautstark mehrere Runden über ihren Schulhof.

Ansprache zur Klima-Demo beim Präsentationstag der ZUKunftswerkstatt der Kurt-Masur-Schule Leipzig, 13.06.25. Foto: Jan Kaefer

Diese Klima-Demo war einer der Höhepunkte des alljährlichen großen Präsentationstages der „ZUKunftswerkstatt“ an der Kurt-Masur-Schule. Die sechsköpfige Orga-Gruppe um Sofia hat sich gewissenhaft darauf vorbereitet. „Unser Ziel ist, Leute darauf aufmerksam zu machen, dass sie nicht so viel CO² verbrauchen. Wir wollen nämlich nicht in ein paar Jahren Angst haben, frische Luft zu atmen“, verkündeten sie in einem Presse-Statement.

Zusätzlich zur Demonstration hatte die Gruppe auch ein großes Transparent gestaltet, das weithin sichtbar über dem Schulhof flatterte. Neben einer besorgt dreinblickenden Erdkugel steht darauf in großen Lettern geschrieben: TU WAS, JETZT. „Wir finden es einfach doof, dass zum Beispiel viele Leute mit dem Auto zur Schule fahren. Man kann ja auch mit dem Fahrrad fahren, das macht doch keinen großen Unterschied“, erklärt Lotta.

Orga-Crew der Klima-Demo beim Präsentationstag der ZUKunftswerkstatt der Kurt-Masur-Schule Leipzig, 13.06.25. Foto: Jan Kaefer

Die Grundschule selbst geht in Sachen weniger CO²-Ausstoß mit gutem Beispiel voran. Denn im Rahmen dieser Veranstaltung konnte sie ihre neue Photovoltaik-Anlage einweihen. Diese wurde von der Leipziger Kommunale Energieeffizienz GmbH (LKE), einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Leipzig, installiert und bringt es auf eine maximale Leistung von 99 Kilowatt.

„Rund 70 Prozent des erzeugten Stroms werden direkt in der Schule genutzt – ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von CO²-Emissionen“, erklärt Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg (Bündnis 90/ Die Grünen). Er ließ es sich nicht nehmen, persönlich bei der Einweihung vor Ort zu sein. Hunderte Schülerinnen und Schüler empfingen ihn mit einem tosenden Applaus, was der Politiker so auch nicht alle Tage erlebt.

Baubürgermeister Thomas Dienberg (Bündnis 90/ Die Grünen) spricht beim Auftakt des Präsentationstages der ZUKunftswerkstatt der Kurt-Masur-Schule Leipzig, 13.06.25. Foto: Jan Kaefer

Anschließend führte die kommissarische Schulleiterin Christiane Dubiel den Bürgermeister durch die zahlreichen Stationen im Schulhaus, die auf kreative Art und Weise die 17 UN-Zielen widerspiegelten. Angefangen vom selbstgebauten Solarboot über themenspezifische Podcasts, Videos zur Umweltverschmutzung oder Modellentwürfe zur Versorgung mit erneuerbaren Energien, bis hin zu Informationen über den Amurtiger oder dem Bau eines Unterschlupfs für Kohlmeisen, gab es dabei für alle Beteiligten eine Menge zu entdecken.

Außenansicht der Kurt-Masur-Schule Leipzig in der Scharnhorststraße. Foto: Jan Kaefer