München hat ein neues Drei-Sterne-Restaurant: Das Tohru in der Schreiberei hat in der neuen Ausgabe des Gourmet-Führers Guide Michelin die höchste Auszeichnung bekommen. „Mit eigener Handschrift und feinfühliger Stilistik gelingt ihm eine äußerst spannende Verbindung von japanisch inspirierter und klassisch-französischer Küche“, schreiben die Restauranttester über den 41-jährigen Spitzenkoch Tohru Nakamura. Damit gibt es drei Drei-Sterne-Restaurants in Bayern: Neben dem Tohru sind dies das Jan von Jan Hartwig – ebenfalls in München – und das Es:senz in Grassau im Chiemgau.
Tohru Nakamura ist seit fast zwei Jahrzehnten ausschließlich in der Welt der Sterneküchen unterwegs. Seine Ausbildung absolvierte er von 2004 an im Hotel Königshof in München unter Martin Fauster, dessen Restaurant damals mit einem Stern ausgezeichnet war. Nach mehreren nationalen und internationalen Stationen in Sterne-Restaurants, etwa im Vendôme in Bergisch Gladbach bei Joachim Wissler oder auch in Tokio im Restaurant Ishikawa, erhielt er seinen ersten Michelin-Stern als Küchenchef im einstigen Geisels Werneckhof im Münchner Stadtteil Schwabing. 2016 wurde das Restaurant mit zwei Sternen bedacht.
2020 kürte der Guide-Michelin-Konkurrent Gault-Millau Nakamura zum „Koch des Jahres“. Am 1. Dezember 2021 eröffnete er sein eigenes Restaurant Tohru in der Schreiberei in der Innenstadt, das der Guide Michelin nur wenige Monate später mit zwei Sternen würdigte.
Mit dem dritten Stern folgt Nakamura in München jetzt Jan Hartwig nach, der die höchste Michelin-Auszeichnung das erste Mal 2017, damals noch im Restaurant Atelier im Bayerischen Hof, erkocht hatte. Hartwig war damals der erste Drei-Sterne-Koch seit Eckart Witzigmann, dem dies mit seiner Aubergine von 1980 bis zur Schließung des Lokals 1994 gelungen war. Seit 2023, nur wenige Monate nach seiner Eröffnung, darf sich auch Hartwigs eigenes Restaurant Jan in der Luisenstraße mit drei Sternen schmücken.
Für welche Restaurants in Bayern es noch Sterne gab
Oswalds Gourmetstube im niederbayerischen Teisnach steigt „mit der präzisen, produktorientierten Küche von Thomas Gerber“ neu in die Gruppe der Zwei-Sterne-Restaurants auf, von denen es nun 13 im Freistaat gibt. Das Nose & Belly in Augsburg bekommt seinen ersten Stern, ebenso La Boucherie in Kreuzwertheim und das 1804 Hirschau in München, Stephans Stuben by Marco Langer in Neu-Ulm, Marcel von Winckelmann in Passau, Ontra’s Gourmetstube in Regensburg, das June in Übersee und das Mizar in Würzburg. Auch das Restaurant Überfahrt in Rottach-Egern, das unter seinem früheren Chef Christian Jürgens jahrelang ein Sterne-Restaurant war, kehrt mit seinem ersten Stern zurück. 65 Lokale im Freistaat haben laut dem neuen Guide Michelin nun einen Stern.
Der Sommelier-Award geht nach Oberbayern: an Marie-Helen Krebs aus dem Ikigai auf Schloss Elmau bei Krünn. „Mit fundiertem Fachwissen und auf angenehm ungezwungene, natürliche Art empfiehlt sie die passenden Weine zur kreativen, asiatisch-japanisch beeinflussten Küche von Christoph Rainer, die in diesem Jahr erneut mit zwei Sternen ausgezeichnet ist“, teilt der Guide Michelin mit. „Die charmante Sommelière ist stets präsent, ohne aufdringlich zu sein – gerne geht sie auf Fragen ein und glänzt dabei mit Expertise.“
Deutschlandweit gibt es laut dem neuen Restaurantführer zwölf Restaurants mit drei Sternen (zwei davon neu), 47 mit zwei Sternen (fünf davon neu) und 282 mit einem Stern (30 davon neu).