Bielefeld – Gefängnisausbruch in Nordrhein-Westfalen! Wie die Polizei bestätigt, ist ein Häftling aus einer JVA in Bielefeld geflohen. Wie BILD erfuhr, soll er gefährlich sein.

Gegen 7.35 Uhr am Dienstag ging der Alarm bei der Polizei Bielefeld ein: Ein 39-jähriger inhaftierter Mann aus der JVA Bielefeld-Senne ist auf der Flucht. Die Polizei ist aktuell mit mehreren Hundertschaften auf der Suche nach dem Häftling. Auch ein Hubschrauber und ein Mantrailer-Hund sind im Einsatz. Offenbar flüchtete der Mann in Richtung A33.

Geflohener Häftling ist gefährlich

Die Behörden beschreiben den Mann als 1,86 Meter groß und schlank. Er hat eine Glatze und trägt einen Vollbart. Nach BILD-Informationen soll er ein Tattoo auf dem linken Handgelenk haben.

Mehrere Autos der Polizei, darunter auch Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei, stehen in der Zufahrt der JVA

Mehrere Autos der Polizei, darunter auch Mannschaftswagen der Bereitschaftspolizei, stehen in der Zufahrt der JVA

Foto: Mueller Christian / Westfalennews

Nach BILD-Informationen soll es sich um den Rocker Ahmed A. aus dem Ruhrgebiet handeln. Er war in Senne im Hafthaus „Ummeln“ im offenen Vollzug untergebracht. Der Mann habe eine rund zweijährige Strafe wegen zwei Delikten im Straßenverkehr absitzen sollen, erklärte ein Sprecher der JVA. Eigentlich hätte er seine Haftstrafe vor wenigen Wochen antreten sollen – er sei aber nicht im Gefängnis erschienen. Stattdessen habe er bei Tiktok ein Video veröffentlicht, auf dem er Polizisten bedroht habe und dabei auch eine Waffe gezeigt habe, sagte der Sprecher. Er sei daraufhin am 5. Juni von Spezialkräften in Essen festgenommen worden.

Am Dienstagmorgen sollte der 39-Jährige wegen der Drohungen in eine stärker gesicherte JVA nach Geldern verlegt werden. Auf den wenigen Metern zum Gefangenen-Transporter habe er einen Beamten weggeschubst und sei über den 2,83 Meter hohen Zaun geklettert. Gefesselt sei er nicht gewesen – das sei innerhalb eines Gefängnisses nicht üblich, wie es heißt. Wie BILD erfuhr, sollen bei Festnahmen in der Vergangenheit bei ihm auch Waffen gefunden worden sein. Der Mann soll gefährlich sein.

Polizei warnt: Nehmen Sie keine Anhalter mit

„Derzeit ist davon auszugehen, dass der Gesuchte versucht, zeitnah eine große Distanz zu seinem Ausbruchsort aufzubauen“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Autofahrer sollten im näheren und weiteren Umfeld des Gefängnisses deshalb keine Anhalter mitnehmen.

Zeugen sollen sich mit Hinweisen auf den aktuellen Aufenthaltsort bei der Polizei Bielefeld unter der Notrufnummer 110 melden. Die JVA prüft nach eigenen Angaben nun eine Verschärfung ihrer Sicherheitsmaßnahmen.

Auch in Köln ist ein Insasse auf der Flucht

Der Häftling aus Bielefeld ist nicht der einzige Mann, der auf freiem Fuß ist, obwohl er eigentlich einsitzt. Am Montagabend ist bereits ein Mann aus einer forensischen Klinik in Köln geflohen. Der Mann wird ebenfalls noch gesucht. Es handelt sich um einen Straftäter, der per Gerichtsbeschluss in der Klinik im Stadtteil Porz untergebracht worden sei, sagte ein Sprecher der Polizei. Der 38-Jährige befinde sich im Maßregelvollzug. Die Flucht soll ihm während eines betreuten Spaziergangs gelungen sein.

Die LVR-Klinik in Köln-Porz

Die LVR-Klinik in Köln-Porz

Foto: Patric Fouad

Von dem Häftling aus Köln geht laut Polizei allerdings keine Gefahr aus.