Die Hass-Kommentare nehmen nicht ab!
Nur Stunden, nachdem die britische Tennisspielerin Katie Boulter (28) verbale Attacken gegen sie öffentlich machte, bekam Deutschlands Hoffnung Eva Lys (23) ebenfalls Angriffe in den sozialen Netzwerken zu spüren.
Eberl-Äußerung zu Sané: „Es ist eine kuriose Situation für uns alle“
Quelle: DAZN13.06.2025
Bei den Berlin Tennis Open schied die Hamburgerin in 20 Stunden gleich zweimal aus: Am Montagabend im Einzel gegen die Spanierin Paula Badosa (27) 1:6, 3:6, am Dienstagnachmittag im Doppel mit der Ukrainerin Marta Kostyuk (22) gegen die Italienerinnen Sara Errani (28) und Jasmine Paolini (29) 2:6, 2:6.
Lys: „Ich habe solche Nachrichten heute schon bekommen, ich habe sie gestern bekommen, manchmal bekommst du sie auch, wenn du gewinnst. Man muss immer weiter darüber reden, so wie Katie, denn das ist ein großes Problem. Ich werde weiter darüber sprechen, denn es ist nicht ok, nicht hinnehmbar.“
Lesen Sie auch
„Hoffentlich bekommst du Krebs“, war eine der Kommentare, die Boulter über sich ergehen lassen musste. Auch Lys hatte schon vor Monaten Postings geteilt, in denen sie angegriffen wird und der Frau eines der Schreiber persönlich geschrieben, warum ihr Mann so etwas tue.
„Jeder Spieler, ob Frau oder Mann, bekommt solche Nachrichten. Man muss immer auf der Hut sein. Ich hatte in den letzten Monaten keine schönen Interaktionen. Darum müssen wir weiter so laut sein“, so Lys.
Eva Lys sitzt in Berlin nachdenklich auf ihrer Bank. „Ich habe noch nicht so viel Erfahrung auf Rasen“
Foto: Andreas Gora/dpa
Die Frauentennis-Organisation WTA schickte am Dienstag ein Papier, wie man solchen Fällen begegnen wolle. „Gerade gibt es nicht genug Maßnahmen dagegen, man kann nicht viel machen. Wir sind stark im Austausch mit der WTA und sind alle gemeinsam dran, es besser zu regeln. Wenn man nicht genug macht, wird es irgendwann ausarten“, so Lys.
Die Nummer 62 der Welt weiß genau, aus welcher Szene die Hater kommen. „Aus der Wettszene. Hundertprozentig. Das schreiben sie dir auch so. Die schreiben, wie viel Geld sie wegen dir verloren haben, drohen dir und sagen, du sollst es zurück überweisen“, schildert sie.
Eva Lys ist Deutschlands Nummer 2. Sie wird nächste Woche wohl in Bad Homburg spielen
Foto: Andreas Gora/dpa
Die Geld-Forderungen sind da noch fast das Harmloseste. „Die haben keine Scham, die beleidigen, es gibt Morddrohungen, Sexismus ist dabei.“ Sie solle zum Erotik-Portal „Only Fans“ gehen, da wäre sie besser aufgehoben, musste sie schon oft lesen.
Löschen tut sie die Einträge meist nicht, dafür erstattet sie ab und an Anzeige. „Würde ich die alle löschen müssen, würde ich nicht hinterherkommen. Diese Kapazitäten hat kein Mensch“, so Lys.
Hier freut sich Eva Lys über einen Sieg, doch die Hass-Attacken gegen sie bleiben nicht spurlos
Foto: JULIEN DE ROSA/AFP
Bei ihren Kolleginnen Iga Swiatek (24) und Emma Raducanu (22) traten zuletzt auch Stalker in Aktion. Etwas, das Lys kennt. „Das meiste passiert online, aber ich habe auch schon im realen Raum Erfahrungen gemacht.“
Eine hundertprozentige Sicherheit gegen diesen Hass wird es wohl nie geben.