Cori „Coco“ Gauff ist nicht die Nummer eins der Tenniswelt, noch nicht. Dass sie es eines Tages wird, daran gibt es kaum Zweifel. Und schon jetzt ist sie der Fanliebling bei nahezu jedem Turnier, bei dem sie antritt.

So wird das auch in dieser Woche bei den Berlin Tennis Open in Berlin sein, wo Gauff am Donnerstag ihr Auftaktmatch bestreitet. Gegnerin wird dann die chinesische Qualifikantin Xinyu Wang sein. „Ich bin froh wieder hier zu sein und wir werden sehen, wie es läuft“, sagte sie am Mittwoch in einer gut besuchten Pressekonferenz.

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Nach ihrem Sieg bei den French Open in Paris, ihrem zweiten Grand-Slam-Titel nach dem Erfolg bei den US Open 2023, düste Gauff erst einmal nach Delray Beach, um dort in ihrem zu Hause und mit ihrem Freund ein paar Tage abzuschalten.

Der eine oder andere in Berlin dürfte schon befürchtet haben, dass die 21 Jahre US-Amerikanerin zu erschöpft sein könnte, um nach nur wenigen Tagen wieder zurück nach Europa zu reisen.

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Schon am Dienstag aber zerstreute sie selbst die letzten Zweifel, am Vormittag war sie in Berlin gelandet und wurde im offiziellen Spielerhotel mit einem Blumenstrauß von Turnierdirektor Markus Zoecke empfangen. Einen Tag später war sie dann schon bereit für eine Kampfansage: „Ich bin supermotiviert und will versuchen, hier zu gewinnen.“

In Berlin spielt Gauff bereits zum vierten Mal, ins Finale hat sie es bisher noch nicht geschafft. Überhaupt ist Rasen ihr statistisch gesehen schwächster Belag, sie wartet immer noch auf ihren ersten Turniersieg auf dem schnellsten Untergrund im Tennis.

Auf Rasen hat sie bisher noch kein Turnier gewonnen

Angesichts der Tatsache, dass ihr Stern 2019 mit gerade einmal 15 Jahren in Wimbledon aufging, als sie sensationell ins Achtelfinale stürmte, überrascht das durchaus. „Das liegt daran, dass ich im Jahr nur zwei Rasenturniere spiele“, erklärte Gauff am Mittwoch lachend und fügte hinzu: „Aber ich hoffe, dass ich in diesem Jahr hier oder in Wimbledon den Titel hole.“

Coco Gauff ist aber nicht nur deshalb so populär, weil sie schon in jungen Jahren so erfolgreich ist, wann immer sie dazu gefragt wird, positioniert sie sich auch deutlich zu gesellschaftlichen oder politischen Themen.

Den Sieg in Paris widmete sie zuletzt ihren schwarzen Landsleuten in den USA. „Es bedeutet mir sehr viel, ein Repräsentant von Menschen in Amerika zu sein, die so aussehen wie ich und sich in dieser Zeit vielleicht nicht so unterstützt fühlen.“

Ich möchte auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.

Cori „Coco“ Gauff am Mittwoch in Berlin.

Ohne den Namen Donald Trump zu nennen, wurde damit klar, wie wenig sie vom aktuellen US-Präsidenten hält. So war es dann auch Barack Obama, der Gauff bei Social Media gratulierte, Trump hat darauf bis heute verzichtet.

Allerdings habe sie auch nicht mit Glückwünschen gerechnet, und ob da noch etwas kommt, wisse sie nicht, sagte sie am Mittwoch in Berlin. Unabhängig davon sei es für sie sehr wichtig, als Tennispielerin nicht immer nur über ihren Sport zu sprechen, sondern auch zu anderen Dingen Stellung zu beziehen. Und mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung Trump meinte sie noch: „Ich will auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.“

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Schon vor drei Jahren hatte sie beim Turnier in Berlin erklärt, wie sehr sie sich für die Geschichte der Stadt interessieren würde und was sie sich alles angesehen habe. Diesmal bleibt ihr dafür weniger Zeit, bei einem entsprechend erfolgreichen Verlauf müsste sie von Donnerstag an jeden Tag ein Match bestreiten. Für sie beginnt damit die Vorbereitung auf Wimbledon, auch deswegen ist ihr die Teilnahme in Berlin besonders wichtig.

Sicher ist: Die Fans in Berlin werden ihr am Donnerstag einen rauschenden Empfang bereiten und sie nach Kräften unterstützen. Und vielleicht gibt es nach Blumen zum Start ihrer Berlin-Visite am Ende ja noch einen Pokal für die Nummer eins der Herzen.