Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereiterklärt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. „Ich bin bereit, mich mit allen zu treffen – einschließlich Selenskyj“, sagte Putin in St. Petersburg bei einem Treffen mit Vertreterinnern und Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen. Die Frage für Russland sei aber, wer am Ende die Friedensvereinbarung unterschreibe.
Putin zog erneut in Zweifel, dass Selenskyj dafür die Legitimität habe, weil seine fünfjährige Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen sei. Die ukrainische Führung betont dagegen stets, dass wegen des Kriegsrechts keine Wahlen abgehalten werden dürften und Selenskyj rechtmäßig weiter alle Machtbefugnisse habe.
Putin zeigte sich auch offen für ein Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Wenn Merz anrufen und reden wolle, dann sei Russland offen für diese Kontakte, sagte der russische Präsident: „Wir sind immer dafür offen.“ Allerdings sehe Russland Deutschland nicht als neutral und deshalb nicht als Vermittler in dem Konflikt an. Deutschland stehe auf der Seite der Ukraine, liefere Panzer an das Land und sei so an den Kampfhandlungen beteiligt, sagte Putin. Falls sich Deutschland zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern
entschlösse, hieße das eine direkte deutsche Beteiligung am Krieg, sagte er weiter.
Nato-Aufrüstung laut Putin keine Bedrohung
Bezüglich des Nato-Vorstoßes zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben bekräftigte Putin die Stärke der russischen Streitkräfte: „Wir betrachten jegliche Aufrüstung der Nato nicht als Bedrohung für die Russische Föderation, da wir unsere eigene Sicherheit gewährleisten können“, sagte der russische Präsident.
Eine Aufrüstung der Nato-Staaten stelle Russland zwar vor „spezifische“ Herausforderungen – die russischen Streitkräfte und Verteidigungsfähigkeiten würden allerdings „ständig modernisiert“. Es bestehe kein Zweifel daran, dass Russland allen Bedrohungslagen begegnen könne.
Das westliche Militärbündnis hatte seine Mitgliedsstaaten dazu aufgerufen, die Verteidigungsausgaben, wie von US-Präsident Donald Trump gefordert, auf fünf Prozent des jeweiligen Bruttoinlandprodukts zu erhöhen.
Krieg in der Ukraine
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Verhandlungen mit der Ukraine:
Sie wollen Frieden, aber keine Kompromisse
Leben in der Ukraine:
Unsere Wahrnehmung verändert sich, der Krieg bleibt gleich
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Wer gegen Putin bestehen will, braucht Rückhalt aus Wanne-Eickel