Die Bienen summen schon fleißig über den lilafarbenen Senfblüten des angrenzenden Feldes am Ortsausgang von Klein Pritz in Richtung Dinnies. Bald werden sie und viele weitere Insekten eine zusätzliche Blühwiese bekommen. Die Samen und Zwiebeln sind dafür bereits im Boden. Dank der Dorfgemeinschaft.

Blumenzwiebeln und Samen aus eigenen Gärten

„Jeder hat irgendwas mitgebracht und wir haben das dann gemeinsam eingepflanzt“, berichtet Monika Harm, die mit ihrem Mann Axel in der Nähe wohnt. „Das waren vor allem Blumenzwiebeln, aber auch Kräutersamen wie Dill.“

Beim Bewässern des Beetes packt jeder mal mit an

Jetzt gehe es erst einmal darum zu schauen, ob alles auch wirklich wächst und gedeiht. Und auch dabei funktioniert die Dorfgemeinschaft bestens: „Wir wechseln uns untereinander ab beim Gießen unserer kleinen Bienenwiese“, sagt Monika Harm. Wer ein bisschen Zeit habe, springe ein. „Und im nächsten Jahr schauen wir dann, ob und wo wir nachsteuern und nachpflanzen müssen.“

Ein eigens gefertigtes Hinweisschild macht auf die Schutzbedürftigkeit des frisch angelegten Areals aufmerksam. Damit auch wirklich bald alles farbenfroh und duftend erblühen kann.

Mit einem Hinweisschild bitten die Anwohner um den Schutz ihrer neu angelegten Bienenwiese.

Mit einem Hinweisschild bitten die Anwohner um den Schutz ihrer neu angelegten Bienenwiese. (Foto: Timo Weber)

Doch auf der kleinen Fläche am Ortsausgang des Ortsteils der Gemeinde Hohen Pritz sollen nicht nur die fliegenden Sechsbeiner glücklich werden, sondern auch die Klein Pritzer selbst. Deshalb wird Ende der Woche noch ein Unterstand aufgestellt. Das Fundament dafür ist bereits gelegt.

Unterstand für Anwohner und Touristen

Der „Mehrzweckunterstand“, so der offizielle Name, soll für Touristen, Besucher und Einwohner als Rastplatz, Treffpunkt und bei schlechtem Wetter als Schutzhütte und Wartehäuschen dienen.

Der Unterstand ist eine Spende an die Dorfgemeinschaft. Robér und Ulrike Storch stellten ihn am 12. Mai 2025 für die Gemeinde Hohen Pritz bereit. Die Klein Pritzer arbeiteten ihn auf. „Ich bringe jetzt noch die Schindel an und dann werden die Frauen ihn streichen“, berichtet Axel Harm. Ende der Woche kommt der Unterstand dann an seinen Bestimmungsort.

Gemeinde musste Annahme der Spende beschließen

Und da in Deutschland ja alles seine Ordnung haben muss, durfte die Gemeinde Hohen Pritz den geschenkten Unterstand nicht einfach so annehmen. Dazu braucht es nämlich einen offiziellen Beschluss. Und so hat die Gemeindevertretung jüngst genau das bestätigt: „Die Gemeindevertretung Hohen Pritz beschließt die Entgegennahme einer Sachspende in Höhe von 1000 Euro eines Mehrzweckunterstandes.“ Solch ein formeller Akt muss im Übrigen bei allen Spenden über 100 Euro erfolgen.

Bücher zum Tauschen in ausgedienter Telefonzelle

Als Letztes wird dann noch eine kleine Buchausleihe den neuen Dorftreff in Klein Pritz bereichern. Die Telefonzelle, in der künftig Bücher getauscht werden können, steht bereits. Es muss nur noch einerseits die Rückwand ausgebessert werden, wie Axel Harm berichtet, und andererseits ein passendes Bücherregal gebaut werden. Das will die Dorfgemeinschaft wieder durch freiwillige Helfer in den nächsten paar Wochen erledigen. Und eigentlich ist es kaum erwähnenswert, dennoch: Für den Grundbestand an Büchern für den Tausch sorgt natürlich die Dorfgemeinschaft selbst.

Appell an klebewütige Hansa-Fans

Nur eine kleine Sorge haben die Macher des Dorftreffs: Nicht, dass irgendwann einmal ganz viele Aufkleber für Hansa Rostock die zum neuen Dasein erweckte Telefonzelle verunzieren – so wie in vielen Orten an diversen Stellen. Deshalb haben sie einen Warnhinweis an die Telefonzellentür geklebt und versprechen: „Wenn Ihr für Hansa werben wollt, sagt Bescheid. Auch dafür gibt es eine vernünftige Lösung, die wir gemeinsam finden und gestalten können“, ist auf dem Aushang zu lesen. Unterschrieben ist das Ganze mit „Die Senioren, die hier geschuftet haben“. Das sollte doch Gehör finden!