Nach der jüngsten Bekanntmachung der Stadt Leipzig über die Erteilung eines Bauvorbescheids auf dem Jahrtausendfeld mahnen SPD Leipzig und SPD-Ratsfraktion die Einhaltung der vereinbarten Schritte an. Das Verkehrskonzept und das städtebauliche Wettbewerbsverfahren müssten jetzt verbindlich kommen. Denn die Bauvoranfrage wurde für eine sechszügige Schule gestellt.

Wenn das genehmigt werden sollte, wird es an Karl-Heine-Straße und Gießerstraße richtig eng. Die Leipziger SPD mahnt deshalb dringend ein Verkehrskonzept an.

„Das erforderliche Verkehrskonzept muss jetzt gründlich erarbeitet werden und es darf keine Mogelpackung werden“, sagt der Co-Vorsitzende der SPD Leipzig, Dr. Benjamin Schulz. „Die Kinder, Eltern und Beschäftigen der benachbarten Grundschule Gießerstraße haben genauso wie alle Anwohnerinnen und Anwohner ein Recht darauf, dass ihre Interessen voll berücksichtigt werden. Das gilt sowohl für eine mögliche Großbaustelle als auch einen etwaigen künftigen Schulbetrieb.

Der Beweis, dass das Viertel so viel zusätzlichen Verkehr verträgt, steht aus. Nach den bisherigen Plänen sollen über 1.500 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal aus dem ganzen Stadtgebiet und darüber hinaus täglich hier herkommen – das darf nicht zulasten derjenigen gehen, die in Lindenau und Plagwitz leben und lernen.“

Ob die Schule tatsächlich so groß wird, ist noch offen. Aktuell stellt die Stadt nach Beschluss des Stadtrats im Januar einen Bebauungsplan auf, der auch die größte der künftigen Grünfläche definieren soll. Und nach Ansicht von Baubürgermeister Thomas Dienberg sei eine vierzügige Schule an diesem Standort eher wünschenswert.

Auch die Ergebnisse des 2024 veranstalteten Dialogverfahrens müssen berücksichtigt werden. Der Kompromiss wurde im Lauf dieses Dialogverfahrens gefunden, auch wenn an dessen Ende noch offen war, wie groß die Schule tatsächlich werden kann.

„Wir stehen einer guten Entwicklung des Areals nicht im Weg“, sagt die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion im Leipziger Stadtrat, Anja Feichtinger.

„Es wurde ein Kompromiss gefunden, der die verschiedenen Interessen zusammenbringen kann. Jetzt ist es wichtig, dass sich alle Seiten an die Vereinbarungen halten. Dazu gehört neben einem umfassenden Verkehrskonzept der Beginn eines städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens auf dem Jahrtausendfeld, um insbesondere eine attraktive öffentliche Grünfläche und Freiräume zu schaffen.“

Ihre Fraktion wolle das Bauvorhaben weiter kritisch-konstruktiv begleiten.