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Die Ukrainer bekommen wohl eine Artillerie-Waffe Wladimir Putins in die Hände, die nach Schwierigkeiten in der Entwicklung in Russland kaum gebaut wurde.

Kiew – In der Welt ist mit dem militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein zweiter Krieg ausgebrochen, in den die USA unter Präsident Donald Trump sogar selbst eingreifen könnten.

Verluste für Wladimir Putin: Ukrainer entwenden Russland-Armee wohl seltenen Mörser

Im Ukraine-Krieg halten sich die Amerikaner derzeit mit Hilfestellung für Kiew zurück, während die anderen Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel der größten Industrienationen in Kanada dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung etwa in Form künftiger Waffen-Lieferungen zusagten.

Denn: Die Ukrainer müssen sich dem völkerrechtswidrigen Angriff aus Russland unter Moskau-Machthaber Wladimir Putin weiter erwehren. Sie tun dies nun offenbar auch mit einer seltenen Waffe, die sie der russischen Armee in den blutigen Kämpfen entwendet haben.

Ein Mörser 2B23 Nona-M1 von Wladimir Putins russischer Armee.Ein Mörser 2B23 Nona-M1 von Wladimir Putins russischer Armee. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / Dreamstime / Russian LookMörser 2B23 Nona-M1: Waffe wurde in Russland unter Wladimir Putin entwickelt

Es handelt sich dabei um einen sogenannten gezogenen Mörser 2B23 Nona-M1, der zwischen den Jahren 2000 und 2007 in der Russischen Föderation entwickelt und gebaut wurde. Der also nicht – wie viele andere Waffen-Konstruktionen Putins – noch aus den Zeiten der Sowjetunion stammt, sondern der stattdessen vergleichsweise neu ist: Wenn man etwa vergleicht, dass zum Beispiel viele der Leopard-2-Panzer der ukrainischen Streitkräfte einst zwischen den 1980er und 1990er Jahren in Deutschland gebaut wurden.

Seine Entwicklungszeit mutet etwas lange an, da der Mörser vergleichsweise klein wirkt im Gegensatz zu anderen Waffensystemen. Videos zufolge soll er dennoch recht schlagkräftig sein. Mit ihm sollen Soldaten Sprenggranaten, auch solche mit Raketenantrieb, thermobare (Brand-) Granaten sowie präzisionsgelenkte Mörsergranaten vom Typ KM-8 Gran und Kitolow-2M auf Distanzen von bis zu zwölf Kilometer verschießen können. Das ist verhältnismäßig weit für gezogene (oder getragene) Mörser. Jetzt soll die Armee der Ukraine einen eben solchen Mörser 2B23 Nona-M1 gegen die russischen Angreifer einsetzen.

Indienststellung: 2007 Gesamtlänge: 2,95 Meter Gewicht: 420 kg Kaliber: 120 mm Schussfrequenz: 8 bis 10 Schuss/min

Verluste im Ukraine-Krieg: Russland und Wladimir Putin verlieren wohl Mörser 2B23 Nona-M1

Das ukrainische Online-Portal Defense Express (DE) teilte in einem Beitrag ein Telegram-Video, das den Beschuss feindlicher Stellungen mit einem solchen Mörser auf Seiten der Ukrainer belegen soll. Die Informationen lassen sich derweil nicht unabhängig verifizieren. Ein Vorteil der Waffe ist, dass die Soldaten mit dem Mörser aus Kilometer weiter Entfernung hinter der Front operieren können – und somit die Gefahr von unmittelbarem Gegenfeuer verringern. Obwohl die Distanzen groß und die verwendeten Granaten vergleichsweise schwer (bis knapp 20 Kilogramm) sind, wurde die Waffe letztlich nur in geringer Stückzahl gebaut.

Konkret: Laut Analysten der britischen Denkfabrik The International Institute for Strategic Studies soll Russland über nur knapp 50 dieser Mörser verfügen, die mithilfe von Lastwagen auf einer Lafette auf Rädern an ihren Einsatzort transportiert werden. Auch diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, wie so oft nicht im brutalen Ukraine-Krieg, in dem die Ukraine heftige Verluste erleidet und sich derzeit für einen möglichen russischen Angriff auf die Region Dnipropetrowsk wappnet. (pm)