Am 12. Juni veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe ihren neuen Hitzecheck für deutsche Städte. Leipzig schrammt darin nur knapp an einer Roten Karte vorbei. Über die Hälfte der Leipzigerinnen und Leipziger sind danach von extremer Hitze betroffen. Und das hat eben auch mit dem hohen Versiegelungsgrad der Stadt zu tun. Den Ergebnissen zufolge ist Leipzig die heißeste Stadt Sachsens. Die Grünen-Fraktion im Leipziger Stadtrat beantragt deshalb einen richtigen Entsiegelungswettbewerb.
Mit einer ermittelten Oberflächentemperatur von 35,43 Grad Celsius weist Leipzig an Hitzetagen einen besonders hohen Temperaturwert im Stadtgebiet auf und schrammt insgesamt nur knapp am Bereich der am stärksten von Hitze belasteten Städte vorbei.
„Die Hitzeentwicklung in Leipzig ist eine massive Belastung für alle – insbesondere Kinder, ältere, chronisch kranke und sozial benachteiligte Menschen sind in hohem Maße von der Hitze betroffen und haben kaum Rückzugsmöglichkeiten“, stellt Nicole Schreyer, umweltpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Leipziger Stadtrat, fest.
„Das schlechte Abschneiden der Stadt im Hitze-Check ist ein lauter Warnschuss an die Stadtverwaltung, dass wir mehr tun müssen. Der kürzlich beschlossene Hitzeaktionsplan kann nur ein Anfang sein. Es braucht vor allem mehr Entsiegelung und Begrünung, um die Stadt nachhaltig abzukühlen. Für solche und andere Maßnahmen haben wir 4 Millionen Euro in den kommenden Haushalt eingestellt – jetzt brauchen wir das Klimawandelanpassungskonzept der Stadt!“
Die Grünen-Fraktion mahnt auch eine konsequente Umsetzung des von ihr initiierten Grundsatzbeschlusses zur Netto-Null-Versiegelung bis 2030 an. Laut DUH-Hitzecheck sind fast 45 % des Stadtgebiets versiegelt. In innenstadtnahen Bereichen ist die Versiegelung allerdings deutlich höher.
„Der baubedingte Trend zu immer mehr Versiegelung muss endlich durchbrochen werden“, meint Tobias Peter, Fraktionsvorsitzender und stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion.
„Mit dem von uns angestoßenen Förderprogramm für naturbasierte Lösungen unterstützt die Stadt nun endlich Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen. Damit es in Anspruch genommen wird, braucht es mehr Sichtbarkeit und Dynamik. Mit unserem Antrag für einen ‚Abpflastern‘-Wettbewerb nach Vorbild der Niederlande und Hamburgs schlagen wir weitere Anreize vor. Wir wollen, dass die Leipziger/-innen darum wetteifern, wer am meisten Flächen entsiegelt und begrünt.“
Dem Antrag zufolge soll ein Wettbewerb zur Entsiegelung und Begrünung von Flächen im Leipziger Stadtgebiet und darüber hinaus unter deutschen Städten initiiert werden. Der Wettbewerb „tegelwippen“ hat in den Niederlanden große Popularität gewonnen.