Mit iOS 18 und macOS Sequoia hat Apple im vergangenen Jahr die neue Funktion „iPhone-Mirroring“ vorgestellt. Nutzer sind damit in der Lage, den Bildschirm ihres iPhones direkt auf dem Mac zu spiegeln und das Gerät vollständig über den Rechner zu bedienen – inklusive App-Nutzung und dem Empfang von Benachrichtigungen. Die Funktion ist seitdem in mehreren Regionen verfügbar, wird in Europa bislang jedoch zurückgehalten – ifun.de berichtete. Auch mit dem Start von iOS 26 wird sich daran wohl nichts ändern.

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Wie Apple gegenüber dem französischen Tech-Portal numerama.com erklärt hat, bleibt iPhone Mirroring in der Europäischen Union weiterhin gesperrt. Grund seien nach wie vor „Unsicherheiten regulatorischer Art“. Apple bestätigte im Rahmen eines Gesprächs am Rande der WWDC-Entwicklerkonferenz, dass es keine Pläne gebe, iPhone-Mirroring mit iOS 26 für europäische Nutzer freizuschalten.

Befürchtung: macOS als Gatekeeper-Plattform

Konkreter äußert sich Apple zu den genauen Hintergründen nicht. Gegenüber Numerama lässt das Unternehmen jedoch durchblicken, dass man vor möglichen Konsequenzen im Zusammenhang mit den europäischen Digitalgesetzen zurückschreckt. Offenbar fürchtet Apple, dass die EU-Kommission macOS als Plattform zur Ausführung von iPhone-Apps interpretieren könnte – mit der Folge, dass Apple zusätzliche regulatorische Verpflichtungen erfüllen müsste. Denkbar wäre auch, dass Apple dann gezwungen wäre, ähnliche Funktionen für andere Plattformen wie Android oder Windows bereitzustellen, was nicht im Interesse Cupertinos liegen dürfte.

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Ein weiterer möglicher Grund liegt in der Diskussion um sogenannte Gatekeeper-Plattformen. Schon 2024 war spekuliert worden, dass Apple verhindern möchte, dass macOS durch neue Funktionen in den Kreis besonders überwachter Systeme aufgenommen wird. Sollte der Mac durch iPhone-Mirroring faktisch als iOS-Plattform gelten, könnte das zusätzliche Verpflichtungen nach sich ziehen.

Weitere Funktionen ebenfalls nicht gesichert

Neben iPhone Mirroring könnten auch andere Funktionen von iOS 26 in Europa eingeschränkt bleiben. Apple prüft nach eigenen Angaben weiterhin die Vereinbarkeit einzelner Neuerungen mit den Anforderungen der Europäischen Union. Unter anderem ist unklar, ob die neue Möglichkeit, Telefonate direkt über den Mac zu führen, in der EU angeboten werden kann. Konkrete Entscheidungen stehen hierzu noch aus. Die EU bewertet Apples Verhalten derweil als Trotzreaktion: