Für den Gastronomen liegt das Problem woanders: „Es ist keine Frage der Aufenthaltsqualität. Es geht darum, dass man sich überhaupt hierhin verirrt“, sagt Menkü. „Der Neumarkt war nie ein Platz, auf dem man flaniert ist. Es gab auch keine Möglichkeiten, zu verweilen, sich auf eine Bank oder in ein Café zu setzen. Du steigst aus, gehst zur Arbeit oder willst zur Schildergasse. Oder du kommst von der Schildergasse und willst nach Hause.“
Ganz anders sei das zum Beispiel auf dem Viktualienmarkt in München. „Der zieht die Leute an. Die sagen dann: ‚Lass uns mal da hingehen und einkaufen.‘ Ich glaube nicht, dass jemand hier in Köln sagt: ‚Lass uns am Neumarkt mal einen Kaffee trinken.'“ Mit den aktuellen Maßnahmen sei man aber auf dem richtigen Weg, meint Menkü.
Für Menkü geht es jetzt darum, sein Angebot auf dem Neumarkt zu etablieren. „Die Leute müssen den Rhythmus verstehen, dass es saisonal ist, dass man auch nächstes Jahr wieder da ist“, erklärt er. „Ein normales Café machst du auf, etablierst es, hast deine Stammkundschaft und bist 300 Tage im Jahr da.“ Bei seinem Café gebe es jedes Jahr einen Cut. „Das muss sich halt dann in den Köpfen der Leute einbrennen, dass man sagt: Das ‚Mercato‘ ist immer ab Mai da.“