Die Sparkasse in Ickern ist mit Personal ausgestattet und soll nach den Plänen des Vorstandes erhalten bleiben. Hier wurde ein Betrugsversuch verteitelt. © Abi Schlehenkamp (Archiv)
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Bei der Sparkasse Vest Recklinghausen war sie offenbar sehr gut beraten: Eine Castrop-Rauxelerin (87) wäre am Dienstag (17.6.2025) beinahe in eine Betrugsfalle getappt. Doch dann wurde sie doch noch davor bewahrt. Die Polizei warnt und sucht nun nach Hinweisen auf die Täter.
Unbekannte hatten nach einer Mitteilung der Polizei von Mittwoch schon am Telefon derart auf die Frau eingewirkt, dass sie Geld für einen Betrug abheben wollte. „Eine Bankmitarbeiterin bemerkte die Betrugsabsichten und verwies die Frau an die Polizei“, berichtet Polizeisprecher Andreas Lesch nun.
Am Dienstagnachmittag gegen 15 Uhr habe eine unbekannte Frau dreimal bei der 87-Jährigen aus Castrop-Rauxel auf dem Haustelefon angerufen. Sie schilderte im Telefonat einen der Polizei mittlerweile altbekannten Sachverhalt: Die Frau gab sich als Polizeibeamtin aus und erklärte, die Tochter der Seniorin habe einen tödlichen Unfall verursacht. Nun sei eine Kaution zu hinterlegen.
Ein Schockanruf. Die Frau machte sich in ihrer Notlage auf den Weg zu ihrer Hausbank, der Sparkassen-Filiale an der Ickerner Straße, da sie die geforderte Menge an Bargeld nicht zu Hause hatte. Hier bemerkte die Mitarbeiterin aber den Betrugsversuch. „Sie verhinderte Schlimmeres“, sagt Andreas Lesch von der Polizei.
Hinweise auf die Tatverdächtige lägen bislang nicht vor. Aber die Polizei nimmt diesen neuerlichen Fall zum Anlass, vor diesen Betrügern zu warnen. Die Maschen seien unterschiedlich, aber es gehe immer darum, an Geld oder Wertsachen zu kommen. Vor allem ältere Menschen würden von den Tätern ausgewählt, da sie unter Umständen leichter manipulierbar sind.
Wie sich Menschen schützen können und wie die Betrüger vorgehen, schildert die Polizei auf einer Internetseite. In Kürze: Betrüger seien bei der Wahl ihrer Masche erfinderisch und gingen bisweilen ausgesprochen hartnäckig vor. Sie setzten ihre Opfer massiv unter Druck und nutzten gezielt die Hilfsbereitschaft älterer Menschen aus. „Enkeltrick“, „falsche Polizeibeamte“, „falsche Bankmitarbeiter“ oder „Handwerkertrick“ seien nur einige Beispiele an kriminellen Machenschaften.
Diese Tipps hat die Polizei
– Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
– Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
– Übergeben Sie Unbekannten nie ihre Bankkarte, verraten Sie niemandem Ihre PIN.
– Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
– Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel.
– Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
– Leisten Sie keine Unterschriften für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen.
– Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.
– Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere Behörden schicken Ihnen nie „Geldwechsler“ oder „Falschgeld-Prüfer“ ins Haus.
– Verständigen Sie über das Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.