Auf der letzten Seite des Programms gibt es auch das passende Spiel: Schließlich heißt das große Festival, das die ganze Region mit Büchern für Kinder und Jugendliche beglückt, „Stadt Land Buch“. Und in dem riesigen Angebot, das vom 22. bis zum 27. Juni mehr als 40 Autorinnen und Schriftsteller, Comic-Künstlerinnen und Illustratoren in Schulen, Kitas, Museen und nicht zuletzt das Frankfurter Literaturhaus bringt, gibt es für jeden Buchstaben des Alphabets ein Buch, eine Figur, mit der man beim Ausfüllen richtig Punkte machen kann.

Punkten kann auch das Literaturhaus Frankfurt, das mit dem Festival für junges Lesepublikum eine Lücke füllt. Denn ein Lesefest für Jüngere hat es, neben dem Kindercomicfestival „Yippie“, hier bislang nicht gegeben. Dass die Liebe zur Literatur und auch die Lesefähigkeit von Kindern und Jugendlichen unbedingt gefördert werden muss und dass es Erwachsene in der Hand haben, ob den Kindern eine gute Verbindung zum Wort gelingt, steht aber außer Frage.

Sams und Lorna: Paul Maar liest gleich zweimal am 26. Juni.Sams und Lorna: Paul Maar liest gleich zweimal am 26. Juni.dpa

Deswegen ist auch für die Erwachsenen etwas dabei: nicht nur das Vergnügen, die jüngeren Kinder zu Lesungen und Workshops begleiten zu dürfen, sondern auch ein Vernetzungstreff, der Pädagogen, Literaturvermittlern und Veranstaltern helfen soll, noch intensiver auf die Bedürfnisse der jüngsten Literaturfans einzugehen. Denn eine Eintagsfliege soll „Stadt Land Buch“ nicht werden. Dafür stehen auch der enorme Zuspruch und die vielfache Förderung, die das erste Lesefestival erfährt. Unter den Autoren, die an den Main reisen, sind unter anderem Susan Kreller und Nils Mohl, Martin Baltscheit, Zoran Drvenkar und Carsten Henn mit ihren neuen Werken, und sie treffen auf hiesige Künstler wie Jörg Mühle oder Anke Kuhl, die ihr jüngstes Comic „Pferde, Tränen, Lachanfälle“ zusammen mit der Kindercomiczeitschrift „Polle“ vorstellt.

Fast 100 Veranstaltungen, solche, die für alle zugänglich sind, und welche, die intern in Kitas und Schulen stattfinden, sind geplant. Viele der Termine, auch die gut 30 öffentlichen, sind schon ausgebucht, aber es gibt noch hier und da Tickets für jedes Alter. Und das ist wirklich so gemeint, denn schon für Eltern mit Babys und Kleinkindern ist mit „Mein kleines Schlafnest“ von Susanne Mierau etwas dabei, und wer vielleicht enttäuscht ist, Paul Maar nicht mit dem Sams erleben zu können, hat am Abend des 26. Juni noch die Chance, ihn seine poetische Geschichte „Lorna“ über eine schmerzliche erste Liebe in der Deutschen Nationalbibliothek lesen zu hören, sogar mit Musikbegleitung.

Allen offen steht der Eröffnungstag am 22. Juni von 14.30 Uhr an im Literaturhaus, der die Vielfalt des Angebots auffächert: Mit Auftritten unter anderem von Sybille Hein und Band und von Saša Stanišić, mit Mitmachangeboten von der Geschichtenwerkstatt bis zu einem Zeichenlabor. Und auch der Kleinbus ist da, in dem sich das mobile Tonstudio „Bücheralarm“ befindet. Bis zum 27. Juni tourt es, damit Kinder und Jugendliche ihre eigenen Podcasts zu Büchern und Autoren schaffen können. Und so selbst zu Autoren werden.