Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes gehören zu den größten Gesundheitsproblemen der Menschen in Deutschland. Ungesunde Ernährung begünstigt diese in vielen Fällen. Das heißt, wer sich ausgewogen ernährt, tut direkt im Alltag etwas für seine Gesundheit. 

Was du essen solltest

Was macht eine „gesunde“ Ernährung aus? „Eine gesunde Ernährung besteht aus vielen frischen Produkten, mit Obst, Gemüse und Getreide“, sagt Francisco Lopez-Jimenez, Kardiologe an der Mayo Clinic, dem Gesundheitsportal „Prevention“. „Eine gesunde Ernährung ist reich an Nüssen, guten Pflanzenölen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten und enthält nur geringe Mengen tierischer Produkte, mit Ausnahme von Milchprodukten und Fisch.“

„Mein Lebensmotto lautet ‚Essen, um zu leben‘ und ich glaube von ganzem Herzen, dass Essen Medizin ist“, erklärt Jim White, Inhaber von Jim White Fitness and Nutrition Studios.

Die 75-25-Regel für ausgewogene Ernährung

„Eine gesunde Ernährung für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden ist äußerst wichtig, um vielen Krankheiten vorzubeugen und die Energie für körperliche Aktivitäten aufrechtzuerhalten“, betont der Ernährungsexperte.

Das bedeutet nicht, dass du nie wieder ungesunde Lebensmittel genießen kannst. Aber überprüfe kritisch, welchen Platz sie in deiner Ernährung einnehmen.

Sein Tipp: Iss zu 75 Prozent nährstoffreiche Lebensmittel und nutze die restlichen 25 Prozent für kleine Portionen von Lebensmitteln und Leckereien, die du magst.

Was du weglassen sollttest

Experten empfehlen, dass du diese Lebensmittel und Zutaten für eine gesunde und ausgewogene Ernährung von deinem Speiseplan streichst oder zumindest einschränkst.

1. Frühstückscerealien

Schon am Morgen beginnt es: Verzichte besser auf eine große Schüssel Cerealien oder Fertigmüsli. Mark Cucuzzella, Allgemeinmediziner und Professor an der West Virginia University School of Medicine, erklärt auf „Prevention“, dass die meisten Frühstückscerealien, raffiniertes Getreide, Brot, Cracker und Backwaren zu Lebensmitteln mit verarbeitetem Mehl gehören. „Verarbeitetes oder raffiniertes Mehl, selbst wenn es als Vollkornmehl bezeichnet wird, hat einen hohen glykämischen Index und erhöht den Blutzuckerspiegel drastisch. Auf Dauer können schwankende Blutzuckerwerte zu Stoffwechselstörungen und Essgewohnheiten führen, die Fettleibigkeit und Insulinresistenz begünstigen.“

Das gesündere Frühstück: Mediziner Dietrich Grönemeyer rät zum ausgewogenen Frühstück. Am besten Haferflocken nach englischem Vorbild, als Porridge zubereitet. Haferflocken binden die Gallensäuren im Darm und reduzieren so Blutfette.

2. Rohes, nicht durchgegartes oder verarbeitetes Fleisch

Mittags Fleisch? Lieber nicht. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Krebspatienten könne der Genuss von rohem oder nicht durchgegartem Fleisch (wie Sushi oder einem blutigen Hamburger) extrem gefährlich sein. „Jedes rohe oder ungekochte Lebensmittel birgt ein erhöhtes Risiko, Bakterien zu enthalten und möglicherweise Krebspatienten mit geschwächtem Immunsystem zu beeinträchtigen, die anfälliger für derartige Schädigungen sind“, sagt Rahul Bhandari, Strahlenonkologe bei Tampa Bay Radiation Oncology.

Aufschnitt, Speck, Salami oder Würstchen Hot Dogs können der Herzgesundheit mehr schaden als nützen. „Viele Studien haben gezeigt, dass sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken und das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen“, sagt Kardiologe Lopez-Jimenez.

Gesünder ist: Wer gerne Fleisch isst, sollte nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lieber ein Filet statt Wurstwaren essen und besser Geflügel statt rotem Fleisch. Ansonsten ist Seefisch ein- bis zweimal die Woche ein Lieferant für gute Fette und Jod.

3. Künstliche Süßstoffe

Wer auf die Kalorien schaut, wählt oft künstliche Süßstoffe wie Aspartam. Doch das ist gesundheitlich keine gute Idee.

„Obwohl diese Süßstoffe null Kalorien haben, können sie aufgrund mehrerer Faktoren, darunter Darmgesundheit und Insulinreaktion, den gegenteiligen Effekt auf Ihre Gewichtsabnahmeziele haben“, erklärt White. „Künstliche Süßstoffe können möglicherweise das Darmmikrobiom verändern, was sich auf die Nährstoffaufnahme, den Stoffwechsel und die Glukoseregulierung auswirkt. Es gibt auch mögliche Verbindungen zu Krebs, aber es sind weitere Untersuchungen erforderlich, was den Menschen betrifft.“

Die WHO empfiehlt: Mit Obst zu süßen, ist die bessere Variante.

4. Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt

Zucker und Süßstoffe sind nicht die einzigen Süßmacher, die du in Maßen genießen solltest. Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt, hergestellt aus Maisstärke, wird häufig in verarbeiteten Lebensmitteln verwendet. Kardiologe Lopez-Jimenez erklärt, dass Experimente zeigen, dass Tiere, die mit diesem Maissirup gefüttert werden, Diabetes entwickeln können. Der Sirup erhöht den Zuckerspiegel sogar schneller als Zuckerrohr. Du findest ihn in vielen Limonaden, Dosengetränken und manchmal in Cocktails.

Ernährungsexperten empfehlen: Wasser ist generell der beste Durstlöscher. Wer hin und wieder etwas Süßes möchte, sollte lieber einen Smoothie – keinen Fruchtsaft – trinken. Auch dieser enthält zwar viel Fruchtzucker, aber auch noch etwas Ballaststoffe.

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5. Raffinierte Pflanzenöle

Raffinierte Pflanzenöle kommen beim wiederholten Braten oft zum Einsatz. „Diese verarbeiteten Öle werden beim wiederholten Erhitzen beschädigt, was zu oxidativem Stress in der Leber führen kann“, mahnt Cucuzzella.

Er rät: Lieber auf natürliche Fette wie echte Butter oder Olivenöl zurückgreifen.

6. Sportgetränke

Sportgetränke sollen helfen, verlorene Elektrolyte wieder aufzufüllen. Allerdings stecken sie oft voller Zucker, genau wie Limonaden und ähnliche süße Getränke. „Sportgetränke enthalten eine große Menge Fruktose, die nur von unserer Leber verstoffwechselt werden kann, und unsere Leber ist nicht in der Lage, große Mengen an freier Fruktose zu verarbeiten“, sagt Mediziner Cucuzzella. „Mit der Zeit entsteht dadurch eine Fettleber, die die Ursache für Insulinresistenz ist.“

Besser ist: Eine Studie zeigt, das Trinken von naturtrüben Apfelsaftschorlen wirkt sich „positiv auf die Funktion der Darmbarriere aus“, sowohl im Alltag als auch nach körperlicher Belastung. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen laut Mitteilung der Deutschen Sporthochschule Köln „die bereits bekannten positiven Effekte von naturtrüben Apfelsaftschorlen als natürliche Regenerationsgetränke nach körperlicher Belastung“. Sie versorgen den Körper wieder mit Flüssigkeit und begünstigen die Erholung des Darms.

7. Verarbeitetes Weißbrot

Verzichte auf Toastbrot. „Verarbeitetes Weißbrot (das in abgepackten Packungen verkauft wird) hat nur einen minimalen Nährwert“, sagt Lopez-Jimenez. „Es enthält wenig oder keine Ballaststoffe, und viele Nährstoffe wurden durch den Weizenbleichprozess entfernt.“

Die Alternative: Greif stattdessen zu 100 Prozent Vollkorn- oder gekeimtem Getreidebrot mit minimalen Zutaten, sagt Stefani Sassos, Leiterin des Ernährungslabors am Good Housekeeping Institute, dem Portal „Prevention“. Vollkornbrot sei die gesündere Option. Es sei nährstoffreicher und könne sogar helfen, deinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten, während Weißbrot den gegenteiligen Effekt habe.

8. Fettreiche Tiefkühlgerichte

Tiefkühlgerichte „können deinen Gesundheitszielen und deiner Gewichtskontrolle schaden“, sagt Ernährungsexperte White, da sie oft „einen hohen Natrium- und Fettgehalt mit Konservierungsstoffen“ enthalten. „Diese Mahlzeiten sind oft nicht sättigend und haben zudem einen relativ hohen Kaloriengehalt, was zu einer übermäßigen Kalorienaufnahme führen kann.“

Sein Tipp: Prüfe gründlich die Nährwertkennzeichnung und wähle Produkte mit wenig Kalorien, Natrium und Fett.

9. Essen zum Mitnehmen

Ähnlich problematisch kann Essen zum Mitnehmen sein. „Zucker und Süßstoffe sind nicht die einzigen Süßmacher, die du in Maßen genießen solltest. Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt, der aus Maisstärke hergestellt wird, kommt oft in verarbeiteten Lebensmitteln vor. Kardiologe Lopez-Jimenez betont, dass Experimente zeigen, dass Tiere, die damit gefüttert werden, Diabetes entwickeln können. Dieser Sirup erhöht den Zuckerspiegel sogar schneller als Zuckerrohr. Du findest ihn in zahlreichen Limonaden, Dosengetränken und gelegentlich auch in Cocktails“, sagt Kardiologin Elizabeth Klodas. 

Ihr Vorschlag: „Mach das einfach zur Ausnahme, nicht zur Regel.“

10. Donuts

Backwaren, insbesondere Donuts, haben „einen Mangel an Nährwert und sind kalorienreich, aber überhaupt nicht sättigend“, sagt White. „Diese Lebensmittel enthalten außerdem viel zugesetzten Zucker und gesättigte Transfette.“ Diese tragen zu hohem Blutzucker und Cholesterin sowie Herzproblemen bei. 

Er schlägt vor: Probiere stattdessen ein Stück Apfel-Himbeer-Galette oder nährstoffreiches Bananenbrot.

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