10.02 Uhr: Hamas-Zivilschutz – 18 Menschen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet

Bei Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 18 Menschen getötet worden. 15 von ihnen seien ums Leben gekommen, während sie auf die Ausgabe von Hilfsgütern warteten, teilte die Zivilschutz-Behörde mit. Drei weitere Todesopfer habe es bei Angriffen nahe der Stadt Gaza gegeben. 

Die Hamas-Behörden im Gazastreifen haben der israelischen Armee schon mehrfach die Tötung von Menschen vorgeworfen, die sich in der Nähe von Verteilzentren für Hilfsgüter versammelt hatten. Die von den USA und Israel unterstützte Hilfsorganisation GHF hatte Ende Mai ihre Arbeit im Gazastreifen aufgenommen und vier Verteilzentren eröffnet. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung, der sie vorwerfen, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten.

09.30 Uhr: Sachschaden durch Drohnenabsturz in Jordanien

Eine abgestürzte Drohne hat in Jordanien ein Fahrzeug und eine Bushaltestelle beschädigt. Verletzte habe es bei dem Vorfall nördlich der Hauptstadt Amman nicht gegeben, meldete die jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit. In dem am vergangenen Freitag ausgebrochenen Krieg zwischen Israel und dem Iran sind bereits mehrfach Flugobjekte in benachbarten Ländern abgestürzt.

09.02 Uhr: Netanjahu droht mit Vergeltung für Angriff auf Krankenhaus

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Vergeltung für den iranischen Angriff auf ein Krankenhaus in Beerscheva angekündigt. „Wir werden von den Tyrannen in Teheran den vollen Preis verlangen“, sagte Netanjahu. Staatspräsident Isaac Herzog erklärte: „Ein Baby auf der Intensivstation. Eine Mutter an seinem Bett. Ein Arzt, der zwischen den Betten hin- und hereilt. Ein älterer Bewohner eines Pflegeheims. Dies waren einige der Ziele der iranischen Raketenangriffe auf israelische Zivilisten heute Morgen.“ In Momenten wie diesen werde Israel daran erinnert, was auf dem Spiel stehe und welche Werte man verteidige.

Bei dem Raketenangriff sind nach Krankenhausangaben große Schäden entstanden. Die genaue Zahl der Verletzten war noch unklar. Das Soroka-Krankenhaus verfügt laut seiner Webseite über mehr als 1.000 Betten und versorgt rund eine Million Einwohner im Süden Israels.

08.57 Uhr: Israels Armee bestätigt Angriff auf „inaktiven Kernreaktor“

Israels Armee hat bestätigt, erneut Atomanlagen im Iran angegriffen zu haben. Die Luftwaffe habe in der Nacht zum Donnerstag die Atomanlage in Natans sowie einen „inaktiven Kernreaktor“ bei Arak bombardiert, teilte die Armee mit. Im Rahmen von Bemühungen, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, sei auch der Atomreaktor in der Region Arak angegriffen worden – „einschließlich der Dichtung des Reaktorkerns, einem zentralen Element bei der Plutoniumproduktion“. Der Bau des Reaktors habe 1997 begonnen, sei jedoch aufgrund des Eingreifens der internationalen Gemeinschaft nicht vollendet worden. Insgesamt seien in der Nacht im Iran mit 40 Kampfjets „Dutzende militärische Ziele“ angegriffen worden. Dabei seien mehr als 100 präzisionsgelenkte Munitionen eingesetzt worden. 

In Natans lässt die iranische Regierung Uran anreichern. Die israelische Armee hatte die Anlage bereits zum Beginn ihres Großangriffs auf den Iran bombardiert. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag gesagt, dass dabei die wichtigste Urananreicherungsanlage in der Atomanlage zerstört worden sei. 

08.54 Uhr: Iranische Atombehörde – Keine Gefahr nach Angriff auf Atomreaktor

Die iranische Atombehörde hat laut dem regierungsnahen Webportal „Iran Nuances“ einen Angriff auf einen Forschungsreaktor und einen Schwerwasserkomplex bestätigt. Es gebe aber keine Opfer und es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Man habe den Vorfall der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gemeldet. Schweres Wasser hilft bei der Kühlung von Kernreaktoren, erzeugt aber als Nebenprodukt Plutonium, das potenziell auch für Kernwaffen verwendet werden kann.

08.36 Uhr: NGO – Menschen im Iran sind seit 12 Stunden offline

Die Menschen im Iran sind wegen der Abschaltung des Internets weitestgehend von der globalen Kommunikation abgeschnitten. Der Iran sei nun seit über 12 Stunden offline, berichtete die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, am frühen Morgen. „Die Maßnahme behindert weiterhin den Zugang der Bürger zu Informationen in einer kritischen Zeit“, so die Nichtregierungsorganisation.

Die Nachrichtenagentur Mehr hatte am Mittwoch eine Mitteilung des Kommunikationsministeriums zitiert. Demnach erfolgte die Einschränkung „aufgrund des Missbrauchs des nationalen Kommunikationsnetzes durch den feindlichen Aggressor für militärische Zwecke und zur Gefährdung von Leben und Eigentum unschuldiger Menschen“. Der Zugang zur Kommunikation im Land bleibe bestehen.

08.33 Uhr: Tokio bereitet Evakuierung japanischer Staatsbürger vor

Die japanische Regierung hat Vorbereitungen für die Evakuierung japanischer Staatsbürger aus Israel und dem Iran getroffen. Angesichts der „zunehmend angespannten Situation im Nahen Osten“ seien Flugzeuge der Armee nach Dschibuti verlegt worden, sagte der japanische Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi. Die japanischen Botschaften in Israel und dem Iran bereiten sich demnach darauf vor, Bürger mit Bussen in benachbarte Länder zu bringen.

08.30 Uhr: Nouripour – Militärisches Eingreifen der USA könnte in Chaos enden

Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) hat sich besorgt über ein mögliches militärisches Eingreifen der USA in den Konflikt zwischen Israel und dem Iran geäußert. Es gebe im Iran „eine große Hoffnung, dass Freiheit einkehrt, dass die Leute wieder atmen können“, sagte Nouripour im ARD-„Morgenmagazin“. Gleichzeitig hätten die Menschen aber „den Irak-Krieg vor ihrem inneren Auge“ und auch diesmal sehe es so aus, als hätten die USA keinen „Plan für den Tag danach“: “ Das wird möglicherweise großes Chaos bedeuten. Und davor haben ganz viele Leute im Iran Angst“, sagte Nouripour.

Es sei „völlig verständlich“, dass Israel alles dafür tue, damit der Iran nicht in den Besitz einer Atombombe komme, so Nouripour. Dass nach einem möglichen Regimewechsel „der ewige Friede und die große Freiheit“ kämen, daran zweifelten aber viele Iraner. Im Falle einer weiteren militärischen Eskalation bestehe auch die Gefahr, dass bei Angriffen auf Atomanlagen Radioaktivität frei werde, fügte Nouripour hinzu: „Das wäre eine gigantische Gefahr nicht nur für den Iran, sondern für die gesamte Region.“

08.18 Uhr: Israelische Minister – Angriff auf Krankenhaus ist iranisches „Kriegsverbrechen“

Der israelische Gesundheitsminister Uriel Buso hat den Angriff auf das Krankenhaus in Beerscheva als „Terrorangriff, der eine rote Linie überschritten hat“ bezeichnet. Es handele sich um „ein Kriegsverbrechen des iranischen Regimes, das vorsätzlich gegen unschuldige Zivilisten und medizinisches Personal verübt wurde, das sich der Lebensrettung widmet“. Auch das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv wurde nach Angaben der Klinik von einem herabfallenden Raketenteil getroffen und leicht beschädigt. 

Auch Außenminister Gideon Saar sprach von einem Kriegsverbrechen. Vizeaußenministerin Sharren Haskel teilte kurz nach dem Vorfall mit, der Iran habe die Klinik vorsätzlich und in krimineller Weise attackiert. „Die Welt muss sich dazu äußern“, forderte Haskel auf X. Die den iranischen Revolutionsgarden nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim behauptete unterdessen, bei dem Ziel handele es sich nicht um eine Klinik, sondern um einen israelischen Militärstützpunkt.

07.50 Uhr: Rettungskräfte – 32 Verletzte bei iranischem Raketenangriff auf Krankenhaus

Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen ist nach Angaben Israels ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden. Mindestens 32 Menschen seien bei dem Angriff in Beerscheba verletzt worden, teilten Rettungskräfte mit. Zuvor hatte das israelische Außenministerium einen „direkten Einschlag“ im Soroka-Krankenhaus gemeldet. Ein Krankenhaus-Sprecher erklärte, der Angriff habe „in mehreren Bereichen schwere Schäden verursacht“. In dem Krankenhaus werden auch viele beim israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen verwundete Soldaten behandelt.

In mehreren Teilen Israels war am frühen Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst worden, nachdem der Iran einen neuen Raketenangriff auf Israel gestartet hatte. Nach Angaben der israelischen Armee feuerte der Iran „dutzende ballistische Raketen“ ab. Reporter berichteten von Explosionen, die in Tel Aviv und Jerusalem zu hören waren. Rettungskräfte meldeten einen Einschlag in der Nähe von Wohngebäuden in der Region Tel Aviv. Dort sei aber niemand verletzt worden.