Update mit rund 500 Spielern
©TM/IMAGO
Transfermarkt hat die Marktwerte der 2. Bundesliga einem umfangreichen Update unterzogen und im Zuge dessen rund 500 Spieler angepasst. Erstmals wird beim Gesamtwert aller Klubs die Schallmauer von 600 Millionen Euro durchbrochen. Größter Gewinner im deutschen Unterhaus ist der im Sommer von Hannover 96 zum Club Brügge wechselnde Angreifer Nicolò Tresoldi, der von 5 Millionen auf 9 Millionen Euro steigt, was einem Zuwachs von 80 Prozent entspricht.
Marktwert-Admin Marcel Fritze („becks_fan93“) erklärt: „Tresoldi zeigte in den letzten beiden Saisons, dass er in der 2. Liga eine gute Rolle spielen kann. Zudem ist er eine feste Größe in der deutschen U21-Nationalelf. Seine Stürmerqualitäten haben den belgischen Vizemeister auf den Plan gerufen. Mit der Sockelablöse von 7 Mio. landet er bereits in den Top-10 der Rekordtransfers vom Club Brügge. Das unterstreicht das hohe Potenzial, das die Belgier in ihm sehen.“ Dem 20-Jährigen gelangen für 96 in der abgelaufenen Spielzeit zehn Torbeteiligungen in 35 Einsätzen, auch bei der U21-Europameisterschaft war er schon erfolgreich.
Genaue Erklärungen zu den neuen Marktwerten findet ihr im Transfermarkt-Livestream bei Twitch!
Ähnlich rasant nach oben ging es für die SV 07 Elversberg im Allgemeinen und Fisnik Asllani im Besonderen. Die von Horst Steffen (wechselt zu Werder Bremen) trainierte Mannschaft kratzte am Bundesliga-Aufstieg und überzeugte mit attraktivem Fußball. Als einer der herausragenden Akteure erwies sich der in Berlin geborene Kosovare Asllani, der seinen 4-Millionen-Euro-Marktwert auf 8 Mio. Euro verdoppelt.
Marktwert-Admin Julius Weißenstein („Savarez03“) begründet: „Asllani hat in der abgelaufenen Saison eindrucksvoll gezeigt, wofür die SV Elversberg steht: Talentförderung. Wurde in den Vorjahren Spielern wie Paul Wanner oder Nick Woltemade der Übergang in den Profi-Fußball geebnet, so war es jetzt bemerkenswert zu sehen, wie der 22 Jahre alte Mittelstürmer mit seinen Toren dafür gesorgt hat, dass ganz Elversberg von der Bundesliga träumen durfte.“ 18 Zweitliga-Treffer wurden nur von Magdeburgs Martijn Kaars (19 Tore) und HSV-Torschützenkönig Davie Selke (22 Tore) übertroffen. Genau wie Tresoldi ist auch Asllani der 2. Liga entwachsen – für ihn geht es nach Ablauf seiner Leihe zurück zur TSG 1899 Hoffenheim.
Eine Verdoppelung seiner persönlichen Aktie verdiente sich auch Hamburgs Mittelfeldmotor Ludovit Reis, der mit seinen Leistungen entscheidenden Anteil an der Bundesliga-Rückkehr der Rothosen hatte und im Endspurt sogar zwei wichtige Treffer erzielte. Der 25-jährige Niederländer springt folglich von 3,5 Mio. auf 7 Mio. Euro – und könnte bald mit Tresoldi in einem Champions-League-Team spielen. „Reis hat in der Rückrunde wieder zu seiner Top-Form zurückgefunden und war einer der Schlüsselspieler für den Aufstieg. Er wird den HSV verlassen und steht unmittelbar vor einem Wechsel zum Club Brügge für mindestens 6 Millionen Euro Ablöse“, sagt Marktwert-Admin Fritze.
Auch die Elversberg-Durchstarter Elias Baum (von 5 Mio. auf 8 Mio.) und Muhammed Damar (von 4 Mio. auf 7 Mio.), HSV-Angreifer Ransford Königsdörffer (von 3 Mio. auf 6 Mio.), KSC-Talent Louey Ben Farhat (von 500.000 auf 3 Mio.), Herthas Offensivspieler Derry Scherhant (von 2 Mio. auf 4 Mio.) befinden sich unter den Gewinnern. Dazu gesellt sich Nürnbergs 22 Jahre alter Mittelfeldspieler Caspar Jander, der sich nach einem Sprung von 5 Mio. auf 7 Mio. Euro ab dem Saisonwechsel am 1. Juli wertvollster Zweitliga-Spieler nennen darf. Zumindest vorübergehend und solange er den FCN nicht verlässt. U21-EM-Teilnehmer Jander wünscht sich einen Wechsel in die Bundesliga. „Sollte sich im Sommer die Möglichkeit ergeben, diesen Schritt zu wagen, werden wir das ernsthaft in Erwägung ziehen“, sagte sein Berater Oliver Seibert im Frühjahr bei „Sky“.
Köln-Abgang Ljubicic unter Marktwert-Verlierern der 2. Liga
Während Hannovers Ex-Nationalspieler Marcel Halstenberg seine Karriere beendet und sein Marktwert von 1,5 Mio. Euro auf null gesetzt wird, konnten einige Profis ihr Niveau nicht halten und lassen sich in die Kategorie der größten Marktwert-Verlierer einsortieren. Dazu gehört Kölns Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic, der nach dem Aufstieg bei Dinamo Zagreb unterschrieben hat. Der Wiener fällt von 5 Mio. auf 4 Mio. Euro. Gleiches Spiel beim geliehenen HSV-Mittelfeldmann Adam Karabec, der seine guten Ansätze nicht in Konstanz umwandeln konnte. Der vom im Winter temporär von Augsburg zu Kaiserslautern gewechselte Innenverteidiger Maximilian Bauer muss ein Minus von 3 Mio. auf 2 Mio. Euro hinnehmen, der bis zum Sommer nach Karlsruhe zurückgekehrte Stürmer Mikkel Kaufmann fällt von 2 Mio. auf 1,2 Mio. Euro. Darmstadts Offensiv-Routinier Philipp Förster ist fortan nur noch eine Mio. und nicht mehr 1,8 Mio. Euro wert – Fürths erfahrener Mittelfeldmann Julian Green wird von 1,7 Mio. auf ebenfalls eine Mio. Euro abgewertet.
Community
Alle 18 Vereinsforen zur 2. Liga
Jetzt mitreden!
Die größten Marktwert-Gewinner belohnen sich entweder mit dem Schritt zu einem höherklassigen Verein oder sie kehren zu ihrem ohnehin erstklassig spielenden Stammverein zurück, um ihr gezeigtes Potenzial auch dort unter Beweis zu stellen.
Marktwert-Koordinator Tobias Kröger erklärt das Phänomen: „Das Update zeigt, dass das ligaübergreifende Konzept, auf Talente zu setzen, funktioniert. Von den 20 wertvollsten Spielern werden die meisten sicher in der kommenden Saison in der Bundesliga stehen, die anderen stehen bereits vor einem Wechsel dorthin. Die 2. Liga ist eine hervorragende Ausbildungsliga geworden – und diese Entwicklung bestätigt sich in den Marktwerten. Zweitliga-Spieler waren noch nie so viel wert wie aktuell. Das spiegelt sich auch in den Ablösesummen wider.“ Die wertvollsten Teams werden nach dem Update von den Aufsteigern 1. FC Köln (61,7 Mio.) und Hamburger SV (61 Mio.) gestellt, gefolgt vom 1. FC Nürnberg (58,2 Mio.), Hertha BSC (49,8 Mio.) und der SV Elversberg (39,2 Mio.).
So funktionieren die Transfermarkt-Marktwerte
Die Transfermarkt-Marktwerte entstehen unter Berücksichtigung verschiedener Preisfindungsmodelle sowie einem starken Einbezug der Transfermarkt-Community, die sich in detaillierten Diskussionen mit den Werten auseinandersetzt. Die Transfermarkt-Marktwerte sind nicht pauschal mit den tatsächlich gezahlten Ablösesummen gleichzusetzen.
Das Ziel ist nicht, einen Preis vorherzusagen, sondern einen Erwartungswert. Bei der Erhebung des Marktwertes sind in einem gewissen Maß sowohl individuelle Transfermodalitäten als auch situative Rahmenbedingungen relevant. Beispiele dazu werden hier aufgeführt. Transfermarkt verwendet keinen Algorithmus (zur ausführlichen Marktwertdefinition).