Am Club Renate in Berlin-Friedrichshain ist in der Nacht zu Donnerstag ein Feuer ausgebrochen. Nach Angaben von Polizei und Feuerwehr brannten der hölzerne Zaun um den Außenbereich und eine Holzhütte auf dem Gelände nahe Ostkreuz ab. Auch ein kleiner Teil des Gartens wurde nach Angaben des Clubs beschädigt. Der Club an sich und die angrenzenden Wohnhäuser blieben verschont.
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Nach Angaben der Berliner Polizei ermittelt das Landeskriminalamt (LKA) in dem Fall. Konkrete Hinweise auf Brandstiftung liegen demnach nicht vor. Eine „Vorsatztat“ könne aber auch nicht ausgeschlossen werden. Zum Zeitpunkt des Feuers war das Clubgelände geschlossen.
Teile des Eingangs, der Holzzaun und die Hütte im Vordergarten, sind komplett niedergebrannt.
© Mario Heller / Tagesspiegel
Der Eingangsbereich des Clubs ist verwüstet.
© Tagesspiegel/Mario Heller
Nach Polizeiangaben hatte ein Passant gegen 2.15 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Die gesamte Straße wurde wegen des Einsatzes von 2.21 Uhr bis 4.56 Uhr gesperrt, hieß es von der Polizei. Medienberichten zufolge sollen Anwohner Knallgeräusche gehört haben.
Ein Sprecher der Berliner Feuerwehr sagte am späten Nachmittag, Hinweise auf Explosionen habe es nicht gegeben. Die eigentlichen Löscharbeiten hätten rund zwei Stunden gedauert, 37 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen. Der Sprecher bestätigte, dass sich in den Räumen des Clubs zur Brandzeit niemand aufgehalten habe und niemand verletzt worden sei. Gegen 8.30 Uhr war der Einsatz beendet.
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Der Club zeigte sich nach dem Feuer schockiert.
© Mario Heller / Tagesspiegel
„Obwohl die ersten Bilder und Berichte zum Brand sehr beunruhigend wirkten, sind wir erleichtert sagen zu können, dass die Lage in Wirklichkeit weniger dramatisch ist, als es zunächst schien“, teilte der Club am Donnerstagnachmittag dem Tagesspiegel mit. Nach einer Schadensbegutachtung und nach Rücksprache mit den Behörden wolle man noch am selben Tag wie gewohnt öffnen und das Programm zur Fête de la Musique wie geplant fortsetzen.
„Wir sind schockiert – dieser Vorfall trifft uns direkt vor einem unserer größten Wochenenden im Jahr“, hieß es vom Club Renate. „Wir haben lange dafür geplant, da es unser letztes Fête de la Musique in der Nachbarschaft sein wird. Mit etwas Einsatz und Umorganisation können wir aber weitermachen.“ Auch das Indoor-Programm solle wie geplant weiterlaufen. Der beschädigte Gartenteil werde für Gäste abgesperrt.
Offenbar wurde bei dem Brand auch eine Ampelanlage zerstört.
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Man sei gegen 2 Uhr am Donnerstagmorgen über den Brand informiert worden, teilte die Renate mit. Die Feuerwehr habe die Flammen jedoch schnell unter Kontrolle gebracht. Der Brand sei am Zaun des Clubs in der Nähe des Eingangs an der Straße Alt-Stralau ausgebrochen und habe anschließend auf das Eingangsgebäude sowie einen kleinen Teil des Gartens übergegriffen. Das Hauptgebäude, die Kreativstudios sowie der größte Teil des Gartens seien unversehrt geblieben. Der Brandschaden im Garten betreffe nur einen kleinen Bereich, der normalerweise als Ruhezone diene. DJ-Pult, Bar und Technik seien unbeschädigt.
„Die Quelle des Feuers ist weiterhin unbekannt, einschließlich der Frage, ob es innerhalb oder außerhalb des Geländes entstand“, hieß es vom Club.
Auch ein Werbeschild auf dem Gehweg blieb nicht von den Flammen verschont.
© Mario Heller / Tagesspiegel
Am Donnerstagmorgen waren die Reste des abgebrannten Zauns und des Biergartens „Renate Garten“ vor dem großen Altbau zu sehen. Eine Ampel auf der Kreuzung war durch die Hitze beschädigt worden. Auf dem Gelände des Clubs lagen verkohlte Trümmer. Eine Holzhütte war ebenso abgebrannt wie ein Fotoautomat. Fotos mehrerer Medien aus der Nacht zeigen meterhohe Flammen an dem Zaun und in dem Biergarten.
Videos in den sozialen Medien dokumentieren die Größe des Brandes. Dort ist unter anderem zu sehen, wie die Feuerwehr mit Blaulicht herbeieilt, während der Vordergarten des Clubgeländes sowie mehrere Bäume in Flammen stehen. Auch Anwohner filmten, wie mehrere Einsatzkräfte zeitgleich das Feuer löschten.
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Erst im vergangenen Jahr verkündeten die Betreiber das Aus zum Ende des Jahres 2025. Unter anderem bedroht die Verlängerung der A100 die Existenz des Clubs.
Für Anfang Juli wurde ein großer Ausverkauf von Einrichtungsgegenständen wie Möbeln, Dekoration und Kostümen im Internet angekündigt: „Bevor die Zeit für Veränderungen kommt, möchten wir die Liebe zu unserem Club teilen; einem Ort voller Geschichten, wilder Partys und unvergesslicher Momente. Lasst uns gemeinsam den Club leeren und alles feiern, was wir in diesem Raum geteilt haben.“ (mit dpa)