In „Der rote Wal“ bringt die Staatsoper Stuttgart Musical und Oper, RAF-Terror und Hip-Hop-Star Maeckes, Humor und tiefen Ernst zusammen – ein schwieriges, aber spannendes Experiment.

Wer den Wal hat, hat die Qual. Nur ein Flossenschlag unterscheidet den sagenhaften Leviathan, den der Philosoph Thomas Hobbes zum Sinnbild des Staates erklärte, von jenem Moby Dick, der sich in Hermann Melvilles Roman an mörderischen Fischern rächt. Der Wal ist als im Meer lebendes Säugetier ein Wesen der Zwischenwelt, als Symbol steht er für Macht ebenso wie für Gewalt. Dass es auch für die Oper taugt, will die Uraufführung dieser Saison an der Staatsoper Stuttgart beweisen.