Nach rund zwei Jahren Bauzeit übergibt die HOWOGE das neue Gymnasium an der Erich-Kästner-Straße in Marzahn-Hellersdorf an den Bezirk. Der moderne Schulbau bietet Platz für 830 Schülerinnen und Schüler und vereint nachhaltige Bauweise, innovative Lernkonzepte und Kunst am Bau.
Mit dem neuen Gymnasium an der Erich-Kästner-Straße will die HOWOGE einen bedeutenden Beitrag zur Berliner Schulbauoffensive leisten. Der Neubau folgt dem pädagogisch fortschrittlichen Compartment-Prinzip. / © Foto: Bezirksamt Marzahn Hellersdorf
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In Marzahn-Hellersdorf wird der Schulplatzmangel mit einem wegweisenden Neubau entschärft: Das Gymnasium an der Erich-Kästner-Straße ist das erste Schulprojekt der HOWOGE in diesem Bezirk. Mit Beginn des Schuljahres 2025/2026 sollen bis zu 830 Schülerinnen und Schüler sowie rund 75 Lehrkräfte den Unterricht aufnehmen. Die neue Bildungseinrichtung ist Teil der Berliner Schulbauoffensive und ergänzt ein bestehendes Infrastrukturband aus Grundschulen und Kinder- sowie Jugendeinrichtungen in Kaulsdorf und Mahlsdorf.
Das neue Gymnasium reagiert auf die gestiegene Nachfrage nach Schulplätzen im Stadtteil. Bezirksstadtrat Stefan Bley erinnerte bei der Übergabe daran, dass noch in den 1990er-Jahren zahlreiche Schulen in der Region aufgrund sinkender Schülerzahlen geschlossen wurden. Heute verzeichne der Bezirk wieder stark wachsende Einwohnerzahlen, wodurch der Bedarf an moderner Bildungsinfrastruktur erheblich gestiegen sei.
Compartment-Prinzip prägt Schulneubau in Marzahn-Hellersdorf
Der Schulbau folgt dem pädagogisch fortschrittlichen Compartment-Prinzip. In den oberen beiden Etagen des dreigeschossigen Gebäudes verteilen sich acht kompakte Lerneinheiten, die jeweils Unterrichts-, Aufenthalts- und Lehrerbereiche um ein gemeinsames Forum gruppieren. Jedes dieser Compartments verfügt zudem über einen eigenen Terrassenhof, der in den Unterrichtsalltag integriert werden kann.
Im Erdgeschoss sind neben der Mensa auch Fachräume für Kunst und Musik, die Bibliothek mit einem Inklusionsbereich sowie ein Mehrzweckraum untergebracht. Ferner erhält auch die Musikschule eigene Flächen. Große Fenster und vier begrünte Innenhöfe sorgen für viel Tageslicht und schaffen eine freundliche Lernatmosphäre. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei gestaltet und für den Ganztagsbetrieb ausgerichtet.
Neues Gymnasium der HOWOGE: Sportliche und soziale Angebote für Schule und Stadtteil
Ein wesentlicher Bestandteil des Schulcampus ist die integrierte Dreifeld-Sporthalle, die sowohl dem Schul- als auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen wird. Ergänzt wird das Sportangebot durch großzügige Freiflächen im Außenbereich. Diese Bewegungs- und Aufenthaltszonen können auch für schulische Veranstaltungen und nachbarschaftliche Aktivitäten im Kiez genutzt werden.
Staatssekretär Dr. Torsten Kühne hob bei der Übergabe hervor, dass die moderne Ausstattung und die flexiblen Lernlandschaften ideale Voraussetzungen für Ganztagsangebote und inklusive Bildung bieten würden. Auch die bezirkliche Musikschule profitiere von den neuen Räumlichkeiten, so der Staatssekretär.
In den Innenhöfen: Kunst am Bau schafft Impulse für den Lernalltag
Ein besonderes Gestaltungselement stellen die vier Kunstwerke in den Innenhöfen des Gebäudes dar. Diese sind das Ergebnis eines berlinweiten Wettbewerbs. So thematisiert etwa die Skulptur „Lottchen³“ von Eva Susanne Schmidhuber anhand von stilisierten Kinderfiguren die kindliche Selbstbestimmung. Valentin Hertwecks Installation „Wohnung in Aussicht“ regt zur Auseinandersetzung mit sozialem Miteinander und räumlichen Bedingungen an.
Dorothea Nolds „Botanische Begegnung“ symbolisiert Wachstum und Unterstützung, während Philip Kojo Metz mit seinem Werk „Ein Stein“ physikalische Grundprinzipien und gesellschaftliche Zugehörigkeit reflektiert. Die Kunstwerke sollen die Lernenden dazu anregen, sich kreativ mit Themen wie Gemeinschaft, Entwicklung und Verantwortung auseinanderzusetzen und so den Bildungsort zusätzlich bereichern.
Nachhaltigkeit als Leitprinzip beim Bau für neues Gymnasium der HOWOGE
Besonderes Augenmerk legten die Verantwortlichen auf die Nachhaltigkeit des Projekts. Die vorgefertigte Holzfassade, die begrünten Dächer sowie die Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen sorgen für eine ressourcenschonende und klimafreundliche Nutzung. Der Bau wurde nach den Standards des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) errichtet.
Die Bauarbeiten begannen im August 2022 mit den vorbereitenden Maßnahmen, der Hochbau startete im Januar 2023. Trotz des engen Zeitrahmens konnte die Fertigstellung im Mai 2025 planmäßig erfolgen. Die architektonische Planung verantwortete die ARGE hausmann kba, die Bauausführung übernahm die Gustav Epple Bauunternehmung, die Projektsteuerung lag bei der Arcadis Germany GmbH.
Ein weiterer Beitrag zur Berliner Schulbauoffensive
Mit dem neuen Gymnasium an der Erich-Kästner-Straße leistet die HOWOGE einen bedeutenden Beitrag zur Berliner Schulbauoffensive. Geschäftsführer Ulrich Schiller betonte, dass die planmäßige Fertigstellung ein wichtiger Schritt zur Entlastung des angespannten Schulplatzangebots in Marzahn-Hellersdorf sei. Bereits im kommenden Jahr wird ein weiteres HOWOGE-Schulprojekt mit rund 600 Plätzen an der Garzauer Straße fertiggestellt.
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Quellen: HOWOGE, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf