Erst wurde gestritten. Dann geschwiegen. Ob beim Genderstern, der Migrationskrise oder dem Klimawandel – nun wird sortiert. In Zugehörige und Abweichler. Wer nicht mitmacht, gilt schnell als rückständig. Wer widerspricht, ist gefährlich. Aber was ist, wenn beides stimmt? Wenn der gesellschaftliche Bruch, den wir erleben, gar kein Fortschritt ist, sondern Ausdruck einer fundamentalen Erschütterung, die uns zurückführt? Zurück zur Normalität.
Geht es nach dem Medienwissenschaftler Norbert Bolz, dann befinden wir uns am Anfang vom Ende. Dem Ende dessen, was der Medienwissenschaftler eine „Kulturrevolution der Woken“ nennt. Und was folgt? Laut Bolz eine skeptische Generation, die mit glutroten Wetterkarten, Voodoo-Science und Überempfindlichkeit Schluss macht. Im Interview mit der Berliner Zeitung spricht Bolz über sein neues Buch „Zurück zur Normalität“, über die bröckelnde woke Hegemonie und darüber, warum man mit manchen Menschen nur reden sollte, wenn man sich aktiv in Gefahr bringen will.