Newsblog zum Ukraine-Krieg

Selenskyj lockt Trump mit 50-Milliarden-Dollar-Angebot

Aktualisiert am 10.04.2025 – 10:33 UhrLesedauer: 10 Min.

Donald Trump und Wolodymyr SelenskyjVergrößern des Bildes

Selenskyj unterbreitet Trump ein neues Angebot. (Archivbild) (Quelle: Ben Curtis/AP/dpa/dpa-bilder)

Selenskyj lockt Trump mit einem neuen Deal, während Drohnenangriffe des Kreml mehrere Personen in der Ukraine verletzt haben. Auch die Nato beginnt eine neue Ukraine-Strategie. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Präsidenten Donald Trump offenbar einen Deal vorgeschlagen, bei dem es um zukünftige Hilfszahlungen und langfristige Sicherheitsgarantien gehen soll. Laut dem ukrainischen Medium Interfax soll dieser aus einem Hilfspaket im Wert von 50 Milliarden Euro bestehen, welches die Ukraine den USA in „der einen oder anderen Form abkaufen“ wolle.

„Gebt uns das Paket, das sowohl Flugabwehr als auch andere entsprechende Instrumente umfasst, wir werden dafür bezahlen. Wir werden dies als Sicherheitsgarantie betrachten“, sagte Selenskyj.

Vor allem gehe es dabei um dringend benötigte Flugabwehr, die geliefert werden müsste, so Selenskyj. Auf Seiten der Ukraine würde man eine solche Einigung dann als Sicherheitsgarantie betrachten. Wie eine etwaige Finanzierung eines solchen Pakets aussehen könnte, blieb derweil offen. In der derzeitigen Lage, in der sich die Ukraine befindet, gilt es als nahezu ausgeschlossen, dass Kiew einen solchen Betrag allein stemmen könnte.

Video | Ukrainische Drohnen zerstören russischen Panzer

Quelle: t-online

Bei russischen Drohnenangriffen auf Kiew und Mykolajiw hat es nach Angaben der Behörden mindestens zwölf Verletzte gegeben. In der ukrainischen Hauptstadt wurden zwei Frauen verletzt, teilte die Militärverwaltung von Kiew mit. Auch seien Wohnhäuser beschädigt worden und ein Feuer in einem Lager ausgebrochen. In der im Süden des Landes gelegenen Stadt Mykolajiw gab es zehn Verletzte, wie Regionalgouverneur Witali Kim mitteilte. Beschädigt wurden dort neun Mehrfamilienhäuser und ein Verwaltungsgebäude.

Die USA haben sich von einem wichtigen Militärstützpunkt nahe der ukrainischen Grenze zurückgezogen. Von dort aus wurde seit Beginn der russischen Invasion sowohl die militärische als auch humanitäre Hilfe in hohem Maße für die Ukraine koordiniert. Der Rückzug der Amerikaner ist jedoch der Beginn einer großangelegten neuen Nato-Strategie. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nach der Gefangennahme von zwei Chinesen in der Ukraine, die offenbar auf russischer Seite kämpften, hat Kiew die Vorwürfe gegen Peking verschärft. Es handle sich nicht um Einzelfälle, betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seiner abendlichen Videobotschaft. „Wir haben auch Informationen über andere chinesische Bürger in der russischen Armee mit Namen und Kampfnamen sowie Beschreibungen der konkreten Art und Weise, wie diese Soldaten in das russische Besatzungskontingent gelangten.“ In einer Pressekonferenz kurz zuvor hatte Selenskyj die Zahl der Chinesen in der russischen Armee auf mindestens 155 beziffert.

Zu diesen 155 Menschen habe Kiew inzwischen alle Angaben einschließlich der Passdaten, sagte Selenskyj. Russland werbe diese Männer über soziale Netzwerke wie TikTok an. Peking wisse davon. Die beiden chinesischen Gefangenen, die inzwischen in Kiew befragt würden, werde die Ukraine nur im Austausch gegen eigene Kriegsgefangene freigeben, sagte Selenskyj.

Russische Drohnen haben am Mittwochabend die ukrainische Hauptstadt Kiew angegriffen. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko haben Drohnentrümmer in einem Stadtteil einen Brand ausgelöst. Rettungskräfte seien im Einsatz.

Die Ukraine setzt chinesische Kämpfer in den Reihen der russischen Armee fest. China bestreitet das. Doch Recherchen deuten auf eine tiefe Verwicklung Chinas in den Konflikt hin. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die EU hat ihre Unterstützung der Ukraine beim Wiederaufbau und der Modernisierung ihrer Infrastruktur ausgebaut. Am Rande eines Treffens des europäisch-ukrainischen Assoziationsrats am Mittwoch in Brüssel unterzeichneten beiden Seiten mehrere Abkommen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB). Diese betreffen Kredite zur Wiederherstellung der ukrainischen Wasserversorgung, Fernwärme und weiterer kritischer Infrastruktur.