Zu wenig Personal und zu viele Zugausfälle – der Ruf der Berliner U-Bahn hat stark gelitten. Jetzt verrät die Verkehrssenatorin, ab wann der Betrieb wieder rundlaufen soll.

Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) stellt im Gespräch mit t-online in Aussicht, dass die Probleme bei der U-Bahn bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 beseitigt sind. „Mein Ziel ist es, bis Herbst kommenden Jahres bei der U-Bahn 99 Prozent durchschnittliche Zuverlässigkeit zu erreichen“, sagte Bonde.

Dabei setzt die Verkehrssenatorin bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) auf den Personalaufbau, der gerade stattfindet: „Die BVG stellt kontinuierlich neues Personal ein.“ Außerdem würden ab September dieses Jahres für das kleine Fahrzeugprofil der Hauptstadt neue U-Bahn-Züge geliefert. Bis Ende des Jahres seien diese Teil der Flotte, so Bonde weiter. „Die neuen U-Bahn-Züge für das Großprofil folgen dann ab Sommer des kommenden Jahres und werden bis zum ersten Quartal 2027 in Betrieb genommen.“ Durch Berlin fahren zwei unterschiedlich breite U-Bahn-Typen, die als Großprofil- und Kleinprofilzüge bezeichnet werden. Auch die jeweiligen Tunnel unterscheiden sich in ihrer Breite.

Bereits jetzt werde das gesamte Fahrpersonal – also neu eingestellte als auch schön länger tätige Fahrer – auf den neuen U-Bahn-Zügen geschult.

Verbesserungen im Betrieb sollen die Berliner U-Bahn-Fahrgäste Bonde zufolge aber schon weit vor Herbst kommenden Jahres spüren: „Bei den Linien U1 bis U4 erwarte ich ab Oktober des Jahres bereits erste Verbesserungen.“ Auf den Linien U5 bis U9 könnten sich ab Juli 2026 erste Verbesserungen bemerkbar machen. „Durch die Verringerung der Fahrtausfälle wird das Angebot dann auch wieder als pünktlicher wahrgenommen werden“, so die Verkehrssenatorin zu t-online.

Bei den Straßenbahnen und den Bussen der Hauptstadt, die ebenfalls von der BVG betrieben werden, werde die Marke von 99 Prozent Zuverlässigkeit bereits jetzt erreicht, teilte Bondes Senatsverwaltung mit. Mit Zuverlässigkeit beschreibt die BVG nach eigenen Angaben das Verhältnis der Anzahl erbrachter Fahrten zur Anzahl der geplanten Fahrten. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei der U-Bahn nach Unternehmensangaben nur bei 93,8 Prozent.