London – Gefasst, eleganter dunkelblauer Anzug mit passender Krawatte, edle weiß-schwarze Prada-Lederschuhe mit weißen Socken und eine markante, kantige Brille.
So plädierte der Amerikaner und R’n’B-Star Chris Brown am Freitagvormittag am 20. Juni 2025 um kurz nach 10 Uhr Ortszeit im Londoner Southwark Crown Court auf „nicht schuldig“. BILD war bei der Voranhörung im Gerichtssaal dabei.
Der Vorwurf gegen Brown und seinen Rapper-Kollegen Omololu Akinlolu, besser bekannt als „HoodyBaby“: schwere vorsätzliche Körperverletzung.
Neben Brown ist auch Rapper HoodyBaby (39, M.) angeklagt, er kam in einem deutlich lässigeren Look
Foto: IMAGO/Anadolu Agency
Am 19. Februar 2023 sollen beide im Nobel-Nachtclub „Tape” im Hanover Square in Mayfair, London, den Musikproduzenten Abe Diaw brutal attackiert haben. Eine Provokation des Opfers habe es vorher nicht gegeben.
Chris Brown verprügelte schon seine Ex Rihanna
Diaw behauptet, Brown habe ihm „schwere und dauerhafte Verletzungen“ zugefügt. Er soll ihn mit einer Flasche des teuren Tequilas „Don Julio 1942” so sehr auf den Kopf geschlagen haben, dass Diaw rund 30 Sekunden bewusstlos war. Anschließend wurde Diaw wohl in einem separaten privaten Bereich des Nachtclubs weiter verletzt, getreten und verprügelt.
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Gegen eine Kaution von rund 5,9 Millionen Euro durfte der Ex-Freund von Rihanna nach einer einwöchigen Haft im Mai in Manchester wieder auf freien Fuß.
Rihanna (37) und Brown 2013 bei den Grammys. Beide lächeln in die Kamera, doch in Wahrheit war die Beziehung von Gewalt geprägt
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Bereits gegen seine Ex (2007 bis 2009 zusammen) wurde Brown gewalttätig, der Musiker bekam damals 5 Jahre Haft auf Bewährung.
Nun steht er erneut vor Gericht. Doch Brown wirkt gelassen, weist die Schuld von sich. Immer wieder tauscht er ein paar Worte mit seinem Mitangeklagten HoodyBaby aus. Im Gegensatz zu Brown ist Akinlolu lässig im Alltags-Outfit gekleidet, als würde er schnell nur zum Bäcker gehen.
Chris Brown (l.) und Akinlolu direkt nebeneinander im Gerichtssaal, nur eine Glasscheibe trennt die Angeklagten
Foto: Julia Quenzler/REUTERS
Ganz anders Brown: Professioneller Look, perfekt sitzender Anzug, glatte Rasur. Einziges Anzeichen von Nervosität: seine Brille, die der Sänger sich immer wieder auf der Nase zurechtrückt.
Dass ihm eine Haftstrafe droht, scheint Chris Brown wenig zu kümmern, bei seinem Auftritt vor Gericht wirkt er selbstsicher
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Nach nur 30 Minuten ist die Voranhörung vorbei, Brown grüßt kurz die rund 20 Fans, die einen Platz im Saal gefunden haben und hinter der Sicherheitsabtrennung gespannt jedes Wort verfolgten. Dann wird er am Ausgang direkt von seinem Chauffeur abgeholt.
Am 11. Juli wird es eine weitere Anhörung geben, der eigentliche, auf 5 bis 7 Tage angesetzte Prozess soll erst am 26. Oktober 2026 beginnen.
Chris Brown ist aktuell auf seiner „Breezy Bowl XX“-Tour weltweit unterwegs und wird dieses Wochenende am 21. und 22. Juni im Londoner Tottenham Hotspur Stadium performen.