Wie eine kleine Wohnung im Pariser Norden eine einladend südlich-sonnige Atmosphäre bekam.
Diese 50 Quadratmeter zeichnen sich nicht nur durch ihre luftige und ruhige Atmosphäre, sondern auch durch ihre fantastische Lage im dörflichen Les Batignolles aus – ein grünes Viertel im Norden von Paris. Die von der Innenarchitektin Alice Lacherez umgestaltete Wohnung befindet sich in einem alten Gebäude mit Holzbaukonstruktion und verfügt über einen großen Wohnbereich, der dank Fensteröffnungen auf beiden Seiten des Apartments von Licht durchflutet ist. „Man genießt hier eine doppelte Ausrichtung im obersten Stockwerk“, erzählt die Architektin. „Es ist wirklich das Highlight des Interieurs, man fühlt sich hier wie in einem kleinen Kokon, mit einem Balkon in Richtung Straße, auf dem man das bunte Treiben beobachten kann, während die andere Seite zum ruhigen Innenhof blickt.“ Um das Licht optimal zur Geltung zur bringen, wurden die Wände in ein cremiges Beige gehüllt.
Im Wohnzimmer hängt ein Gemälde von Anaïs Vindel. Die Keramikschale auf dem Vintage-Travertintisch ist von Sophie Vaidie.
Jeanne Perrotte
Die Küche aus Travonyx ist mit einem mediterran inspirierten Stoff verkleidet und mit Keramiken von Datcha Paris und Clara Objects dekoriert.
Jeanne PerrotteKlare Linien für ein strukturiertes Interieur
Der große Wohnbereich umfasst neben dem Wohnzimmer auch eine offene Küche, für die eine schlichte, funktionale Küchenzeile ohne Oberschränke gewählt wurde. „Wir haben uns vom typischen Look amerikanischer Küchen gelöst, die optisch zu viel Platz einnehmen und ein wenig bedrückend wirken können“, sagt Lacherez. Um dem Raum noch mehr Leichtigkeit zu verschaffen, entschied die Innenarchitektin, die Unterschränke der Küche mit Stoff anstelle von gewöhnlichen Holzfronten zu verkleiden. Die hellen, gestreiften Vorhänge erinnern an den Bezug von Sonnenliegen und sollen die Verbindung zwischen dem Innen- und Außenbereich hervorheben. „Ich wollte etwas Luftigeres, im Gegensatz zu den konventionellen lackierten Fronten, die man häufig sieht.“
Die längliche Küche sollte darüber hinaus dabei helfen, die Struktur der Wohnung klarer zu gestalten. Die Decken sind mit einer Höhe von 2,25 Meter eher niedrig, und in den Räumen war zu Beginn „nichts gerade“, so Lacherez. „Alles war ziemlich krumm, also mussten wir mit den Höhen der Möbel spielen und die Höhenunterschiede zwischen Boden und Decke ausgleichen.“ Die große Arbeitsplatte aus Traonyx (ein natürlicher Mix aus Onyx und Travertin), mit dem auch die Seiten der Küchenzeile verkleidet wurden, betont die Raumaufteilung des Wohnbereichs, ohne dabei den Eingangsbereich zu beeinträchtigen. Viel Stauraum bieten die seitlich angrenzenden deckenhohen Wandschränke, in denen technische Geräte wie Ofen und Kühlschrank geschickt versteckt sind.
Hinter den vanilligen Küchenschränken verbergen sich technischen Geräte; die wellenförmigen Griffen finden sich an mehreren Möbelstücken und wurden eigens von Alice Lacherez entworfen. Der Tisch ist von AMPM, die Stühle sind vom Flohmarkt. Vase „Donna“ von The Socialite Family.
Jeanne PerrotteVerspielt und mediterran
Nachdem das Raumvolumen im Wohnbereich optimiert worden war, konzentrierte sich Alice Lacherez darauf, einen ruhigen Look mit „coolen Details“ zu schaffen. Für sanfte „Cabin“-Vibes setzte die Innenarchitektin auf eine verspielte britische Ästhetik und warme mediterrane Einflüsse. Das gemütliche Sofa ist beispielsweise (wie die Küchenzeile) mit Stoffen im britischen Stil bezogen, während die Keramiken und die Holzgriffe in der Wohnung durch ihr gewelltes Motiv einen eher südländischen Touch einbringen, genauso wie die mediterran angehauchten Rattan-Leuchten in Wohn- und Schlafzimmer. „Die Idee bestand darin, die Inspirationen gut aufeinander abzustimmen, um ein Ensemble zu entwerfen, das irgendwie minimalistisch, sanft, aber auch einladend ist.“ Die Farbgebung dominieren Beige-, Ocker- und Rosétöne, die in Kombination mit Nussbaumholz und dem etwas dunkleren Parkettboden eine sonnige Atmosphäre schaffen.