Leipzig/Halle. Bis zum 11. Juli laufen in Halle die Dreharbeiten für eine neue Folge „Polizeiruf 110“. In ihrem dritten Fall müssen die Kommissare Koitzsch und Lehmann (gespielt von Peter Kurth und Peter Schneider) den mysteriösen Tod einer alten Frau in der Badewanne aufklären.
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Laut dem Portal „Du bist Halle“ wird unter anderem im ehemaligen Polizeipräsidium am Hallmarkt gedreht, das noch einmal reaktiviert wurde. Die Aufschrift „Polizei“ über dem Eingang und abgestellte Streifenwagen sorgen demnach für verblüffend echte Polizeiatmosphäre. In Wirklichkeit solle dort allerdings bald ein Seniorenheim entstehen.
Hohe Einschaltquoten für „Polizeiruf 110“ aus Halle
Mit „Der Schlüsselmacher“ geht die kurze Geschichte des neuen „Polizeirufs“ auch schon wieder zu Ende. Ein Nachfolgeprojekt aus der Saalestadt, womöglich mit anderen Darstellern oder Autoren, ist laut einer MDR-Sprecherin nicht geplant.
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Vorgänger waren die Kommissare Schmücke und Schneider
Von 1996 bis 2013 hatten in Halle die Kriminalhauptkommissare Schmücke und Schneider (Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler) ermittelt, die insgesamt 50 Fälle lösten.
Die Schauspieler Jaeckie Schwarz (rechts) und Wolfgang Winkler lösten als Hauptkommissare Schmücke und Schneider im „Polizeiruf 110“ aus Halle insgesamt 50 Fälle. 2013 endete ihre Dienstzeit.
Quelle: Hendrik Schmidt, dpa
Das neue Team war zum 50. Geburtstag der beliebten DDR-Krimireihe an den Start gegangen. Meyer und Stuber hatten sogar den langjährigen DDR-Ermittler Thomas Grawe (gespielt von Andreas Schmidt-Schaller) wieder mit einer Rolle eingebaut.
Clemens Meyer und Thomas Stuber zerstritten
Die Einschaltquoten waren hervorragend. Den ersten Fall „An der Saale hellem Strande“ sahen 2021 insgesamt 7,82 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 25,9 Prozent). Beim zweiten Fall „Der Dicke liebt“ schalteten drei Jahre später 7,52 Millionen Zuschauer ein (Marktanteil: 26,6 Prozent).
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Regisseur Thomas Stuber am Set – hier bei Dreharbeiten für den ersten neuen Polizeiruf 110 aus Halle. Clemens Meyer spielte eine kleine Rolle als Wirt hinterm Tresen.
Quelle: MDR/filmpool fiction/Felix Abraham
Doch die einstigen Freunde Clemens Meyer und Thomas Stuber zerstritten sich. Beide waren Drehbuchschreiber, Stuber führte Regie. Das Aus kam mit dem Kinofilm „Die stillen Trabanten“, den sie 2021 in Leipzig drehten – mit Stars wie Martina Gedeck, Nastassja Kinski, Charly Hübner und Albrecht Schuch.
Das Team Meyer/Stuber wird es in Zukunft nicht mehr geben.
Clemens Meyer
Drehbuchautor
Meyer soll mit einigen Dingen künstlerisch unzufrieden gewesen sein, die Stuber als Regisseur umgesetzt hatte. Vor allem soll er verärgert gewesen sein, dass der Streifen nicht auf Festivals angenommen wurde. „Das Team Meyer/Stuber wird es in Zukunft nicht mehr geben“, sagte er später im Interview mit der Leipziger Volkszeitung. Das Tischtuch sei „einfach zerrissen“.
Weltpremiere des Films „Die stillen Trabanten“ in den Passage-Kinos mit Peter Kurth, Andreas Döhler, Nastassja Kinski, Regisseur und Drehbuchautor Thomas Stuber, Martina Gedeck und Albrecht Schuch (von links). Clemens Meyer fehlte da schon.
Quelle: Hendrik Schmidt
Letzte Klappe für angeblich geplante Trilogie
Laut dem MDR sei das neue Team Koitzsch und Lehmann von Anfang an nur für eine Trilogie geplant gewesen. Doch bei der Premiere 2021 hörte sich das noch ganz anders an.
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Sowohl Meyer als auch Stuber sprachen damals in Interviews davon, dass das Projekt auf mehrere Fälle angelegt sei, dass sie pro Jahr eine neue Folge planen und dass die beiden Kommissare bleiben, auch wenn Autorenschaft und Regie mal wechseln sollten.
Enge Verbindung zwischen Halle und Leipzig
Von Anfang an stellten sie eine enge Verbindung zwischen Halle und Leipzig her: Kommissar Lehmann (Peter Schneider) pendelt zwischen beiden Städten, da er in Halle arbeitet und in Leipzig wohnt.
Drehbuchautor Clemens Meyer ist selbst in Halle geboren und lebt in Leipzig, Regisseur Thomas Stuber und Schauspieler Peter Schneider sind Leipziger, Schauspieler Peter Kurth hat einen Teil seiner Familie in Halle wohnen.
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Wird der ungelöste erste Fall noch geklärt?
Für die Zuschauer bleibt die Hoffnung, dass sich in „Der Schlüsselmacher“ nun auch der bislang ungelöste erste Fall aufklärt, der Mord an Uwe Baude vor seiner Haustür. Denn die Kommissare haben den Verdacht, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Die Ausstrahlung des Krimis ist für 2026 geplant.
LVZ