Der Transfer hat sich schon länger abgezeichnet und ist jetzt perfekt: Florian Wirtz wechselt von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool.
Der 22-Jährige erhält beim Premier-League-Club einen „langfristigen“ Vertrag, wie die Reds am Freitagabend bestätigten. Die genaue Laufzeit gaben die Engländer nicht bekannt. „Ich bin sehr glücklich und sehr stolz. Endlich ist es soweit. Ich habe lange darauf gewartet“, sagte Wirtz kurz nach der Unterschrift. Er freue sich auf ein „neues Abenteuer“. Mit seinem neuen Klub verfolgt der gebürtige Pulheimer ehrgeizige Ziele: „Ich möchte jedes Jahr alles gewinnen.“
Wirtz verlässt Leverkusen damit nach fünfeinhalb Jahren. Mit der Werkself hatte er in der Saison 2023/24 das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal geholt und zudem das Finale in der Europa League erreicht. Gleichzeitig reifte Wirtz bei Bayer zum Shootingstar und Nationalspieler. Im zentralen offensiven Mittelfeld glänzt der 22-Jährige mit technischer Klasse, Spielübersicht und läuferischem Einsatz. 197 Mal lief Wirtz für Leverkusen auf und erzielte 57 Tore. Für die DFB-Elf absolvierte der Offensivspieler bislang 31 Spiele (sieben Tore).
Nächster schwerwiegender Bayer-Abgang
Vor Wirtz hatten bereits Trainer Xabi Alonso (Real Madrid), Innenverteidiger Jonathan Tah (Bayern München) und Flügelflitzer Jeremie Frimpong (ebenfalls FC Liverpool) ihren Abschied aus Leverkusen bekanntgegeben. Bei Bayer steht damit ein Umbruch an, der sogar noch etwas größer ausfallen könnte, da der AC Mailand laut der italienischen „Gazzetta dello Sport“ Leverkusens Mittelfeld-Regisseur Granit Xhaka verpflichten will. Der Schweizer hat allerdings in Leverkusen noch einen bis 2028 gültigen Vertrag.
Geschäftsführer Simon Rolfes hatte bereits vor dem Feststehen des Wechsels betont, dass trotz der anstehenden Veränderungen „ein neuer Spirit“ entstehen könne. „Wir wollen in die Top vier der Bundesliga. Es gibt Geschichten, die noch geschrieben werden müssen“, sagte der Ex-Profi. Trainer Erik ten Hag hatte bei seiner Vorstellung als neuer Bayer-Trainer angekündigt, dass man im Falle eines Wirtz-Abgangs Ersatz suche, „oder wir müssen Spieler, die heute im Kader sind, weiterentwickeln“.
Wirtz wird zum Rekord-Transfer
Auf ein Ablösepaket für Wirtz, der bei Bayer noch einen Vertrag bis 2027 besaß, hatten sich Liverpool und Leverkusen lange vor dem Bestehen des Medizinchecks in England geeinigt. Das könne nach Medienberichten inklusive Fixsumme und Bonuszahlungen bis zu 150 Millionen Euro umfassen. Wirtz wäre damit der teuerste Transfer der Bundesliga– und der Premier-League-Geschichte. In Europa zahlte bislang nur Paris Saint-Germain für die beiden Stürmer Neymar und Kylian Mbappé zwei noch höhere Ablösesummen.
Und auch für Wirtz selbst dürfte sich der Wechsel finanziell lohnen. Jüngsten Medienberichten zufolge steigt er bei Liverpool direkt zu den Top-Verdienern auf. Das Team von Trainer Arne Slot soll dem Ausnahmekönner ein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro zahlen.
Wirtz entschied sich gegen die Bayern
Lange hatte auch vieles auf einen Wechsel von Wirtz zum FC Bayern München hingedeutet, bis Bayern-Präsident Herbert Hainer auf einem Fanfest verkündete, dass Wirtz zu einem Wechsel nach Liverpool tendiere. Dies sei Sportvorstand Max Eberl mitgeteilt worden, nachdem Gespräche zwischen Wirtz und den Bayern geführt worden waren.
Unsere Quellen:
- FC Liverpool
- Pressekonferenz zur Vorstellung von Trainer Erik ten Hag
- Nachrichtenagenturen dpa und sid
- Deutscher Fußball-Bund (DFB)