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Ayatollah Chamenei spürt im Iran verstärkten Druck. Israel hat seine engsten Vertrauten beseitigt. Seine persönliche Sicherheit ist zunehmend gefährdet.
Teheran – Irans Oberster Führer Ayatollah Ali Chamenei soll innen- und außenpolitisch immer isolierter sein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf einen Insider. Israel hat seit Beginn seiner Angriffe am vergangenen Freitag wichtige Führungsfiguren aus dem innersten Zirkel des Mullah-Regimes im Iran getötet. Dazu zählen der Chef der Revolutionsgarde Hussein Salami, der Chef des Raketenprogramms Amir Ali Hajisad der Geheimdienstchef Muhammad Kasemi.
Israel im Krieg mit Iran: Raketen fliegen, Menschen werden evakuiertFotostrecke ansehen
Auch die sogenannte „Achse des Widerstands“ aus mit dem Iran verbündeten Regierungen und Milizen scheint gebrochen. Die Hisbollah-Terrormiliz im Libanon und die radikalislamistische Hamas in Palästina sind militärisch weitgehend außer Gefecht. Mit Syriens Ex-Diktator Baschar Al-Assad musste zudem ein weiterer langjähriger Verbündeter des Irans 2024 aus seinem eigenen Land fliehen.
Israel will den Ayatollah töten – Donald Trump vielleicht auch
Inzwischen droht Chamenei auch eine unmittelbare persönliche Gefahr. Israels Verteidigungsminister Katz hat zum Mord am Ayatollah aufgerufen. „Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Staates wie Iran steht, und sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben hat, dieses schreckliche Ziel der Zerstörung Israels, kann nicht weiter existieren“, sagte Katz laut Nachrichtenagentur dpa in Cholon. Chamenei sei der „moderne Hitler“. Auch US-Präsident Donald Trump erwägt wohl einen direkten Militäreinsatz gegen Chamenei und behauptete, den genauen Aufenthaltsort des Ayatollah zu kennen.
Seine Alliierten werden weniger: Ayatollah Ali Chamenei © dpa
Unterstützung erhält das iranische Regime weiterhin von Russland. Wladimir Putin pflegt eine strategische Partnerschaft mit dem Mullah-Regime. Unklar ist, wie sich die Taliban-Regierung im Nachbarland Afghanistan positioniert. Die militanten Islamisten haben in den USA und Israel derzeit gemeinsame Gegner, waren aber in der Vergangenheit immer wieder durch politische Differenzen aufgefallen.
Im Iran ist der Widerstand gegen den Ayatollah seit 2022 enorm gewachsen
In der iranischen Zivilbevölkerung gibt es wenig Rückhalt für die geistige Führung. Seit dem Mord an Jina Mahsa Amini 2022 wegen ihres angeblichen Verstoßes gegen das Kopftuchgebot demonstriert die Protestbewegung „Frau Leben Freiheit“ gegen den Ayatollah und die fundamentalistische Exekutive. Die Regierung antwortet mit massenhaften Entführungen, Folter und Hinrichtungen. Laut UN sollen 2024 mindestens 975 Todesstrafen vollstreckt worden sein.