Dresden – Zwei Stunden hat der Dresdner Stadtrat am Donnerstagabend teils hitzig über den Wiederaufbau der Carolabrücke debattiert. Gestritten wurde dabei hauptsächlich über die Frage: Vier oder weniger Fahrspuren?

Am Ende setzten sich jene durch, die sich für vier Autospuren aussprachen: CDU, AfD, Team Zastrow, FDP und BSW. Linke, Grüne und SPD hatten zuvor mit Verweis auf Verkehrsprognosen versucht, den Stadtrat von nur zwei Fahrspuren oder keiner Festlegung zu überzeugen. Ein Argument dabei: durch die geänderten Vorschriften für Geh- und Radwege wäre die Brücke bei vier Spuren unverhältnismäßig breit („autobahnartig“).

Einigkeit bestand allerdings quer durch alle Fraktionen, dass man einen sogenannten Ersatzneubau errichten möchte und damit ein aufwendiges und vor allem langwieriges Planungsverfahren umgeht.

Der Dresdner Stadtrat entschied am Donnerstag über den Weg zur neuen Carolabrücke

Der Dresdner Stadtrat entschied am Donnerstag über den Weg zur neuen Carolabrücke

Foto: Jürgen Männel

Für den Neubau der Brücke beschlossen die Räte deshalb insgesamt neun Eckpunkte für Gestaltung, Denkmalschutz, Konstruktion und Wartung sowie Verkehrsführung und Anbindung an vorhandene Straßen und Radwege.

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Um die Stadtgesellschaft umfassend und transparent in die Planung einzubeziehen, wird es zudem ein sog. „Begleitgremium“ geben, dem Vertreter aller Stadtratsfraktionen sowie Vertreter der Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltverbände und der Kammern angehören sollen.

Das ist der Fahrplan bis zur neuen Brücke

2025: Die Verwaltung von Baubürgermeister Stephan Kühn (45) erstellt im Sommer die Ausschreibungsunterlagen mit den Anforderungen für die Planer. Darin sind die beschlossenen Eckdaten bereits enthalten (Vierspurigkeit, Ersatzneubau, Querschnitt).

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Bis Herbst 2025 konstituiert sich das sogenannte Begleitgremium, welches aus den eingegangenen Vorschlägen vier Planungsbüros auswählt. Letzte Entscheidung liegt beim Stadtrat.

2026: Das Jahr der Planung. Dann soll auch entschieden werden, wie die neue Brücke tatsächlich aussieht. Auch hier hat der Stadtrat das letzte Wort.

2027: Jetzt geht’s in die Detailplanung inklusive technischer Ausschreibung. Dazu gehören die für den Bauablauf, die Bauvorbereitung und die Bauleistung selbst. Im Laufe des Jahres 2027 sollen all diese Vorgaben abgearbeitet und vergeben werden.

2028: Für Frühjahr 2028 ist der Baustart für die neue Carolabrücke vorgesehen. Die Fertigstellung würde demnach im Sommer/Herbst 2031 erfolgen.