Erst durch eine Zeugenaussage wurde das Amt Ende Januar aktiv. Der Fund der toten Tiere ist seitdem Anlass für eine staatsanwaltliche Untersuchung. Doch bis heute schweigen die Behörden – und dies, obwohl das Veterinäramt zuvor bereits Mängel bei der Tierhaltung festgestellt und die Zebu-Haltung untersagt hatte.

Auch in Gera-Rubitz Hundekadaver und Verstöße

Doch auch hier wurden Mängel festgestellt: Es gab kein Bestandsbuch, die Zahl der gehaltenen Hunde war unklar. Laut interner Schreiben mahnte auch die Tierseuchenkasse in Jena dies mehrfach an – ohne Erfolg. Heidi E. antwortete mit Verzögerungsschreiben.

Aufgrund von Hinweisen aus der Tierschutzszene durchsuchten Veterinär- und Ordnungsamt Gera am 26. Mai 2025 ehemalige Ställe, die an die Zwingeranlage angrenzen. Der Fund: vier tote Hunde, eine tote Katze, zahlreiche Knochen. Doch wieder gibt es keine Informationen dazu. Die Stadt verweist auf ein „laufendes Verfahren“ und arbeitet seither an einem rechtssicheren Bescheid.

Interessant sind auch die Kontakte zum Tierheim Gera, denn dessen Leiterin ist, laut Vereinsregister, selbst Mitglied im Verein Gnadenhof für Tiere e.V..

Über Jahre gab es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Gnadenhof und dem Tierheim. Auf der Website des Tierheim-Fördervereins, die inzwischen gelöscht ist, standen regelmäßig Gnadenhof-Hunde zur Vermittlung. Die Leiterin des Tierheims ist zu keinem Interview bereit.

Weitere Verstrickungen? Der Erfurter Verein

Heidi E. war 2019 Mitbegründerin eines zweiten Vereins: Hope, Help & Rescue e.V. mit Sitz in Erfurt. Aus Geldflüssen vom Gnadenhof-Konto auf das des neuen Vereins ergeben sich neue Ermittlungsansätze. Auch nach Heidi E.s Tod pflegt Anja H., ihre langjährige Weggefährtin, enge Beziehungen zur neuen Vereinsführung. Sie ist selbst Mitglied im neuen Verein. Der Verein sagt, er hätte von den Vorfällen im Gnadenhof nichts gewusst.