Stand: 20.06.2025 17:24 Uhr

Die Hängepartie scheint ihr Ende zu nehmen: Ole Werner wird neuer Trainer bei RB Leipzig. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, einigten sich die Leipziger Klubchefs mit Werners bisherigem Arbeitgeber Werder Bremen auf eine Ablöse. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Nach langem Hin und Her hat RB Leipzig in Ole Werner endlich einen neuen Cheftrainer gefunden. Übereinstimmenden Berichten u.a. von kicker, der Leipziger Volkszeitung und sky zufolge haben sich die Verantwortlichen von RB und Bundesliga-Konkurrent Werder Bremen am Freitag (20. Juni) nach zähen Verhandlungen auf eine Ablöse von kolportierten zwei bis drei Millionen Euro einigen können, um Werner aus seinem noch bis 2026 gültigen Arbeitspapier bei den Grün-Weißen herauszukaufen.

2022 feierte Ole Werner mit Werder Bremen die Rückkehr in die Bundesliga.

RB Leipzig: Werner bringt zwei Co-Trainer mit

Werner war Ende Mai in Bremen freigestellt worden und soll am Cottaweg demnach einen Vertrag bis 2027 erhalten. Zudem bringt der 37-Jährige seine Co-Trainer Patrick Kohlmann und Tom Cichon mit. RB hatte im März den gebürtigen Leipziger Marco Rose vor die Tür gesetzt und schloss anschließend unter Interimstrainer Zsolt Löw eine enttäuschende Saison ohne Europapokal-Qualifikation nur auf Rang sieben ab.

Werners Weg: Über Kiel und Bremen nach Leipzig

Ole Werner, der aus Preetz in Schleswig-Holstein stammt, verbrachte fast seine gesamte Spieler- und Trainerkarriere in Kiel. Als Aktiver auf dem Rasen ging es für den Norddeutschen nicht über die Oberliga hinaus. Erfolgreicher lief es für Werner an der Seitenlinie: Nachdem er die Zweitvertretung des KSV Holstein jahrelang anleitete, wurde er 2019 im Alter von 31 Jahren Cheftrainer der ersten Mannschaft und führte den Zweitligisten 2021 in die Relegation zur Bundesliga.

Clemens Fritz und Ole Werner arbeiteten jahrelang in Bremen erfolgreich zusammen. Vor wenigen Wochen war das Tischtuch jedoch zerschnitten.

Dort scheiterte Kiel zwar am 1. FC Köln, ein Jahr später schaffte Werner dennoch den Sprung ins Oberhaus – nachdem er den zuvor abgestiegenen Traditionsverein Werder Bremen übernahm und direkt zurück in die erste Liga führte. Dort entwickelte er die Grün-Weißen in den letzten Jahren stetig weiter, fuhr zunächst die Tabellenplätze 13 und neun ein, ehe der SVW jüngst punktgleich mit RB auf Rang acht landete.

Differenzen über die sportliche Ausrichtung bei Werder

Vor wenigen Wochen erfolgte dann aber der Bruch. Werner wollte seinen ursprünglich noch ein Jahr gültigen Vertrag nicht vorzeitig verlängern – vermeintlich wegen Differenzen mit Sportchef Clemens Fritz über die weitere sportliche Ausrichtung der Bremer. Bei den finanziell klammen Hansestädtern sollte er sich auf die Weiterentwicklung von Talenten konzentrieren, wollte aber wohl eher gestandene Spieler. Kurz nach dem ausbleibenden Bekenntnis stellte Werder den Übungsleiter frei und holte dafür den vorherigen Elversberger Erfolgscoach Horst Steffen. Werner findet in Leipzig nun einen anderen Kader, aber auch deutlich höhere Ansprüche vor. Trainingsstart bei den Messestädtern ist am 14. Juli.

Ende einer langen Suche

RB war seit dem Rose-Aus auf der Suche nach einem passenden Nachfolger. Dieser soll laut RB-Sportchef Marcel Schäfer eine Ära starten – doch die zunächst anvisierten Kandidaten sagten der Reihe nach ab. Im Gespräch sollen unter anderen Oliver Glasner (Crystal Palace), Cesc Fabregas (Como), Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart) und Jacob Neestrup (FC Kopenhagen) gewesen sein, die aber schlussendlich allesamt ihren Klubs treu blieben.

SpiO

Mitteldeutscher Rundfunk