Triggerwarnung: Der folgende Artikel behandelt das Thema Stalking. Das kann für Betroffene unter Umständen retraumatisierend sein.
Eminem hat jetzt eine Sorge weniger. Denn der Stalker des Rap Gods wurde gestern zu einer Haftstrafe verurteilt, die über mehrere Jahrzehnte reicht. Das berichtet unter anderem HiphopDX.
32-jähriger Stalker ist mehrfach in Eminems Haus eingebrochen
Der 32-jährige Täter muss ab sofort eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren absitzen, weil er im vergangenen Jahr bereits zum zweiten Mal in Eminems Haus eingebrochen ist. Dazu kommt noch eine weitere Haftstrafe von bis zu sieben Jahren für schweres Stalking. Die wird allerdings nicht addiert, sondern gleichzeitig abgesessen. Bei einer maximalen Haftzeit würde Eminems Stalker erst mit 62 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden. Aber selbst danach ist es dem Täter verboten, Eminem zu kontaktieren und sich dem Haus oder Studio des Rappers auf weniger als 150 Meter zu nähern.
Der 32-Jährige ist kein Unbekannter, sondern ein Wiederholungstäter. Das erste Mal ist er 2019 als Eminems Stalker aufgetreten: Damals wurde er schlafend in einem von Eminems damaligen Gasthäusern aufgefunden. Ein Jahr später fand die Detroiter Rap-Legende den Stalker eines Nachts in seinem Haus vor. Laut Eminem soll der Täter dabei gedroht haben, ihn umzubringen. Nach einem Deal mit der Staatsanwaltschaft wurde der Verfolger im September 2021 zu fünf Jahren Bewährung verurteilt. Wegen einer Gewalttat kam der Täter dann wenige Monate später doch ins Gefängnis. Im Mai 2023 kam Ems Stalker dann vorzeitig frei und brach dann ein zweites Mal bei Slim Shady ein, was zu seiner jetzigen Verurteilung führte.
Stalking ist auch in Deutschland eine Straftat. Laut dem Bundeskriminalamt waren 2021 insgesamt 20.464 Fälle von Stalking erfasst worden. Die Dunkelziffer liegt aber vermutlich weitaus höher: Die Hilfsorganisation Weißer Ring schätzt die Zahl der Stalkingfälle auf 600.000 bis 800.000 ein. Der Anteil von weiblichen Opfern liegt dabei bei über 80 Prozent, während die Täter ebenfalls zu mehr als 80 Prozent Männer sind. Über drei Viertel der Stalker stammen aus dem eigenen Bekanntenkreis oder sogar der eigenen Familie. Weil die Opfer meist die Beweislast zu tragen haben, ist Stalking schwierig polizeilich zu verfolgen. Nur wenige Betroffene können ein rechtliches Kontaktverbot erwirken.
Wenn ihr das Gefühl habt, Opfer von Stalking zu sein, könnt ihr euch entweder online oder über die Telefonnummer 116 006 bei dem Weißer Ring e.V. beraten lassen.