Newsblog zum Krieg in Nahost
Israel greift iranische Raketenstellungen an
Aktualisiert am 21.06.2025 – 02:26 UhrLesedauer: 20 Min.
Ein F-35-Kampfflugzeug der israelischen Luftwaffe: Israel hat neue Angriffe auf den Iran geflogen. (Archivbild) (Quelle: Tsafrir Abayov)
Iran und Israel greifen sich weiterhin gegenseitig mit Raketen an. Der Iran will Gespräche mit Europäern fortsetzen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Der Iran hat Israel nach Angaben des israelischen Militärs in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen. Israels Luftabwehr konnte sie jedoch anscheinend abfangen, es gab zunächst keine Berichte über Einschläge. Die Bevölkerung könne die Schutzräume wieder verlassen, teilte das Militär mit.
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe im Iran fortgesetzt. In den vergangenen Stunden hätten etwa 15 Kampfflugzeuge eine Reihe von Angriffen auf Raketenabschussrampen im Westen des Irans geflogen, teilte die Armee mit. Die Serie an Attacken sei abgeschlossen. Unterdessen fing Israels Luftabwehr eine aus dem Iran gestartete Drohne im Norden des jüdischen Staates ab, laut Medienberichten vor der Küste der Mittelmeerstadt Haifa. In der Stadt waren zuvor bei einem iranischen Raketenbeschuss laut Rettungsdienst mindestens 23 Menschen verletzt worden, drei davon schwer.
US-Präsident Donald Trump hat sich ablehnend über die europäischen Vermittlungsversuche im Krieg zwischen dem Iran und Israel gezeigt. „Der Iran will nicht mit Europa reden. Sie wollen mit uns reden“, sagte Trump am Freitag in Morristown im Bundesstaat New Jersey zu Journalisten. „Europa wird nicht in der Lage sein, dabei zu helfen.“
Irans Außenminister Abbas Araghtschi will die Gespräche mit seinen europäischen Kollegen fortführen. „Wir unterstützen die Fortsetzung der Gespräche mit den drei europäischen Ländern und der Europäischen Union und sind bereit, in naher Zukunft ein weiteres Treffen abzuhalten“, sagte Araghtschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna nach einem gemeinsamen Treffen mit den Chefdiplomaten aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in Genf. Er betonte aber: „Solange die Angriffe Israels andauern, werden wir mit keiner Partei verhandeln.“
Bundesaußenminister Johann Wadephul spricht von „ernsthaften Gesprächen“, die er und seine britischen und französischen Kollegen mit dem Iran in Genf geführt hätten. Der Iran sei bereit, über alle grundsätzlichen Fragen weiter zu reden, sagt Wadephul nach den dreistündigen Gesprächen in Genf. Für Deutschland sei dabei vor allem wichtig, dass die Sicherheitsinteressen Israels gewahrt blieben. Zudem müssten die USA an weiteren Verhandlungen beteiligt sein.
Die Bundeswehr fliegt zwischen 60 und 70 deutsche Staatsbürger aus Israel aus, das berichtet der „Spiegel“. Die Evakuierung erfolge in zwei Militärmaschinen vom Typ A400M. Im Online-Registrierungssystem des Auswärtigen Amts sind derzeit etwa 4.000 Personen für Israel und rund 1.000 für den Iran gemeldet.
Die Maschinen waren demnach am Vormittag vom niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf gestartet und konnten trotz zeitweiliger Sperrung des israelischen Luftraums am späten Nachmittag in Tel Aviv landen. Möglich wurde dies durch eine eigens erteilte Ausnahmegenehmigung der israelischen Behörden. Wie das Magazin weiter schreibt, mussten die Evakuierungsflugzeuge ihren Start in Israel zunächst verschieben, da die Passagiere wegen iranischer Luftangriffe vorübergehend Schutzräume aufsuchen mussten.
Die Bundesregierung hatte zuvor vor allem die Ausreise über den Landweg nach Jordanien empfohlen. Über diese Route konnten bereits 345 Personen mit Chartermaschinen ausgeflogen werden. Bei den eingesetzten A400M soll es sich um speziell ausgerüstete Maschinen mit eigener Raketenabwehr handeln.