Zwar ist ein Döner in Nordrhein-Westfalen noch vergleichsweise günstig, wenn man auf die Preise in anderen Regionen Deutschlands schaut. Besonders günstig ist er etwa in Dortmund zu haben. Doch auch in NRW steigen die Kosten weiter in die Höhe, wie eine Auswertung von Daten des Essenslieferdienstes Lieferando zeigt.

Woran liegt das? Brot, Fleisch und verschiedenes Gemüse sei „zwei- oder dreimal so teuer“ wie noch vor einigen Jahren, sagt Hasan Zenk vom Bosporus-Grill an der Kaiserstraße in Vohwinkel. Man versuche, den Preis für einen Döner nicht zu erhöhen. Ganz möglich sei das aber nicht. Ein Döner kostet hier 7 Euro. Die meisten Döner in der Stadt sind zwischen 6 und 7 Euro zu haben. Ähnlich äußerten sich die Mitarbeiter bei Efem Döner in der Simonsstraße und bei Kebab Haus in der Briller Straße. Alles werde teurer, um den Laden führen zu können – ein Preisanstieg sei eigentlich überhaupt nicht zu vermeiden. Neben Zutaten kommen auch Energie- und Personalkosten hinzu, besonders Preise für Strom und Gas schwanken.

Durch die hohen Preise wird
seltener Döner gegessen

Was ändern die Preise am Kaufverhalten in Wuppertal? „Es ist schon länger her, aber ich habe mich immer noch nicht an Döner über 5 Euro gewöhnt“, sagt Jan Schroeter (26) aus Vohwinkel. „Seitdem der fast überall 6,50 Euro oder 7 Euro kostet, esse ich höchstens noch alle paar Monate einen Döner.“ Sein Freund Johannes Dorn pflichtet ihm bei. Für den 25-Jährigen aus Vohwinkel geht es, wenn es in der Mittagspause mit dem Essen mal schnell gehen soll, fast nur noch zum Bäcker oder Supermarkt. Denn für ihn sei nicht nur der Preis gestiegen, er habe auch das Gefühl, dass die Döner kleiner werden und sogar die Qualität abnimmt – auch wenn er das noch nicht genau überprüft habe. „Meine Schmerzgrenze beim Preis ist 8 Euro“, sagt Johannes Dorn. „Mehr würde ich auf keinen Fall bezahlen, dann verzichte ich lieber ganz.“

„Es muss schon der beste Döner sein, den ich je probiert habe, damit ich 10 Euro bezahle“, sagt Jan Schroeter. Die Preiserhöhungen vonseiten der Läden seien aber nachvollziehbar, „wenn man sieht, wie alles teurer wird“.

Edin Besic (20) lebt in Barmen und geht mit seinen Freunden meist einmal die Woche Döner essen. Er sagt, der Preisanstieg sei schon lange zu spüren und man mache sich mehr Gedanken, bevor man irgendwo essen geht. Noch sei der Preis stemmbar, doch ab 8 Euro wäre auch für ihn Schluss – zumindest regelmäßig. „Dann gehe ich nicht mehr so oft. Mit Getränk darf es einfach nicht mehr als 10 Euro kosten.“

Das Thema ist längst politisch geworden – so ist in der Bundeshauptstadt Berlin schon von einer Dönerpreisbremse die Rede. Ob in Wuppertal bald die 10-Euro-Marke geknackt wird, wie einige Imbiss-Inhaber in Deutschland warnen, bleibt abzuwarten. Das Thema könnte jedenfalls länger relevant bleiben.