Hamburg – Deutschlands spektakulärste Bauruine, der „Elbtower“ an den Elbbrücken – es liegt einfach kein Segen auf dem Hochhaus-Projekt von Ösi-Pleitier René Benko (47). Jetzt kommt raus: Allein der Rohbau verursacht schon Schäden in der Umgebung.
Betroffen ist vor allem die S-Bahnstation „Elbbrücken“ in Hamburg – sie liegt nur ein paar Steinwürfe von der Baustelle entfernt. Laut „NDR“-Fernsehen hat die Bauaufsicht dort „Mitnahmesetzungen“ festgestellt. Das bedeutet, dass die Bahnanlagen zu stark abgesackt sind.
Schäden an Brücke entdeckt
Die Rede ist von defekten Lagern an einer Eisenbahnbrücke und weiteren Schäden. Sowohl die Bahn als auch die Baubehörde hätten dies bestätigt.
Der Hamburger Bau-Mogul Dieter Becken (75) will das Hochhaus-Projekt retten
Foto: Sybill Schneider
Für alle Pläne, den Elbtower weiterzubauen, ist diese Nachricht ein schwerer Schlag. Denn: Für die Schäden bzw. für „Kompensationsbauten“ muss der neue Eigentümer zahlen.
Zur Erinnerung: Der Rohbau des Hochhauses, das mal 245 Meter hoch sein sollte, misst nach dem Baustopp vor eineinhalb Jahren gerade mal 100 Meter. Ex-Bürgermeister Olaf Scholz (66, SPD) hatte sich für Benko als Investor starkgemacht – deshalb wird das Beton-Skelett in Hamburg inzwischen als „Kurzer Olaf“ verspottet.
Er hat Hamburg den Elbtower eingebrockt: Ex-Bürgermeister Olaf Scholz (66, SPD)
Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Die neuen Probleme sind längst nicht die einzigen, denen sich der potenzielle neue Investor, der Hamburger Bau-Mogul Dieter Becken (75), gegenübersieht. Ihm fehlen rund 180 Mio. Euro zum Weiterbau.
Chance für das Projekt sinkt weiter
Dafür bräuchte er dringend die Stadt, die darüber nachdenkt, im „Elbtower“ Flächen für ein Naturkunde-Museum zu mieten.
Aber diese Chance sinkt weiter, wie BILD aus dem Rathaus erfuhr. Unter anderem seien wesentliche bauliche Fragen ungeklärt. Etwa, ob die Statik des Gebäudes überhaupt geeignet ist für große und schwere Zentrifugen, mit denen die Wissenschaftler arbeiten.
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Dazu kommt: Die Naturkundler erwärmen sich immer mehr für einen Plan B – nämlich ihre Sammlung und die Laboratorien in einen alten DESY-Tunnel im Stadtteil Bahrenfeld zu verlagern. Das sei optimal – und auf Sicht wäre man Teil der sogenannten „Science-City“, die dort entstehen soll.
Für den Elbtower bliebe so nur eine Ausstellungsfläche von 20.000 Quadratmetern. Aber die reicht Investor Becken nicht für seine Kalkulation.