Warum Jakob trotz Stimmbruch noch Sopran singen kann, ist auch Gegenstand wissenschaftlicher Neugier. Im Studio für Stimmforschung an der Dresdner Musikhochschule wurde seine Stimme untersucht. Eine Kehlkopfspiegelung gab Aufschluss: Jakobs Stimmlippen sind anders gebaut als bei den meisten Jungs in seinem Alter.

„In seinem Fall hat die Natur vorgegeben, dass die Stimmlippen nicht so schnell so lang und auch nicht so breit werden. Das heißt, die Stimmlippen sind eher im Bereich Tenorlage oder ganz hoher Bariton“, erklärt Hartmut Zabel, Professor für Gesang und Musikmedizin.

Ob Jakob sein Talent später zum Beruf machen will, lässt er noch offen. Momentan genießt er einfach das Singen und bleibt seinem Chor und der hohen Stimmlage treu. Live zu erleben sind Jakob und seine Stimme am Sonnabend: Dann singen die Dresdner Kapellknaben um 19:30 Uhr Händels „Messias“ in der Dresdner Hofkirche.