Wenn Nina Schimmich nach dem Hechtfest in der Rosenstraße vorbeikommt, dann kann die Teterowerin sagen, dass sie an dem neuen Hecht-Kunstwerk für die Bergringstadt mitgewirkt hat. Die Besucher des Heimatfestes durften in die Holzskulptur Nägel schlagen, bevor diese auf der Rasenfläche am Bahnübergang aufgestellt wird und die Autofahrer aus Malchin kommend willkommen heißt.

Teterower nahmen die Hecht-Challange an

Die Idee dafür hatten Hannes Dettmann und sein Team des Formate-Vereins. Sie wollten die Chance nutzen, die Teterower an die Schildbürgergeschichte ihrer Stadt zu erinnern. „Noch lebt der Hecht“ steht auf der Skulptur, geschrieben mit Buchstaben aus Nägeln. Die Festbesucher nahmen die Challenge an und machten mit. „Ich finde die Aktion sehr gut“, sagte Nina Schimmich. „Der Hecht ist ja auch das Teterower Symbol.“ Sonst sehe man ja auf dem Platz nicht gerade viel Hecht, der dem Fest einst seinen Namen gegeben hat.

Auch der kleine Louis wollte mit Papa Danni Krafft einen Nagel einschlagen.

Auch der kleine Louis wollte mit Papa Danni Krafft einen Nagel einschlagen. (Foto: Kirsten Gehrke)

Auch Franziska Behr und Tochter Julina (13) fanden es super, dass sich jeder beteiligen konnte. „Das ist eine wirklich gute Idee“, meinte Franziska Behr. Und der 4-jährige Louis wollte mit Papa Danni Krafft (25) auch einen Nagel ins Holz schlagen. Ausgegangen war die Aktion von einem Workshop im vergangenen Jahr mit den Künstlern Anja Brachmann und Fabian Krause. Dort entstand der große Hecht aus Holz, angelehnt an die berühmte Hechtsage. Die Mitmach-Aktion sollte die Botschaft aussenden „Wir sind Schildbürgerstadt“, so Dettmann.

Viele freuten sich, dass Hechtsage in den Fokus rückt

„Wir wollten die Geschichte wieder ins Bewusstsein der Teterower bringen“, erklärte er. Viele Leute hätten sich gefreut, dass die Hechtsage wieder in den Fokus rückt, wenigstens ein bisschen. Bis auf einen hängenden Hecht auf der Bühne und ausgelegte Zettel mit der Sage auf den Tischen im Festzelt sowie am Stand der mobilen Jugendarbeit des Sozialwerkes tauchte der Fisch, der Teterow berühmt machte, nicht weiter irgendwo auf. Aber, es gab geräucherten Aal.

Und wie war das nochmal mit der Sage? Die erzählt von einem Teterower Stadtfischer, der einen kapitalen Hecht im See gefangen hatte und diesen für das Schützenfest aufheben wollte. „Um ihn aber frisch zu halten, wusste man einen vorzüglichen Rat: Man band ihm eine Glocke und den Hals und warf ihn wieder in den See. In den Bootsrand aber wurde eine Kerbe geschnitten, um jene Stelle wiederzufinden, wo der Hecht ins Wasser gesetzt worden war. Man hat ihn später lange vergeblich gesucht“, heißt es da.

Ein Rummel durfte beim Hechtfest in Teterow nicht fehlen.

Ein Rummel durfte beim Hechtfest in Teterow nicht fehlen. (Foto: Kirsten Gehrke)

Hechtorden wird beim Bahnsteigfest verliehen

Ob beim Karussell-Fahren, Büchsen-Werfen, Flohmarkt oder beim Tanzen im Zelt, die Teterower haben sich bei ihrem Stadtfest amüsiert und der Hitze getrotzt. Vor allem waren die schattigen Plätze begehrt. Mit der Resonanz war Veranstalter Marco Fertig recht zufrieden. Allein zum Auftakt am Freitagabend hätten rund 1000 Leute gefeiert. Nur der Hechtorden, der ist dieses Jahr nicht auf dem Hechtfest verliehen worden. Aber das soll nachgeholt werden.

Bekannt wurde, dass Galerie-Leiterin Sylvia Henschel die Auszeichnung erhalten soll, und zwar beim Bahnsteigfest am 18. Juli, wenn die Galerie als Aushängeschild von Teterow ihr 35-jähriges Bestehen feiert.