Es ist erstaunlich, wie Aria Aber es schafft, strukturellen Rassismus, kulturelle Identität und Hedonismus in einem einzigen Roman zu verhandeln. Die Szenen wechseln rasant – mal ist Nila auf dieser, dann auf jener Party. Dazwischen flackern Bilder auf: Bombenanschläge in Bremer Migrantenvierteln, ermordete syrische Bäcker, Männer in Springerstiefeln. Das Buch ist so schnell, so sprunghaft wie Nilas Leben – und wirkt gerade deshalb so real. Der Autorin und Dichterin gelingt es, mit sprachlicher Schönheit das Hässliche nicht zu überdecken, sondern sichtbar zu machen – in einer Form, die erschüttert und zugleich berührt.