Esslingen feiert Vielfalt: Start der CSD-Parade in Esslingen – „Meine Eltern wissen, dass ich gay bin“ Bunte Verkleidung ist für die Teilnehmenden des CSD wichtig. Aber natürlich nicht nur das. Foto: Frederic Feicht

Zahlreiche Menschen sind dabei beim Start der CSD-Parade in Esslingen. Es ist heiß, aber das macht nichts: Man hört von vielen Seiten fröhliches Lachen.

Schwarze Pferde mit Flügeln, adlige Damen und jede Menge Menschen mit bunten Haaren füllen bereits am späten Mittag den Esslinger Bahnhofsvorplatz. Kurz vor Beginn der CSD-Demonstration hört man es aus allen Richtungen lachen. Neuankömmlinge werden mit einer herzlichen Umarmung willkommen geheißen. Gegen 15 Uhr geht es dann los: Der dritte Christopher Street Day beginnt.

Lea (17), Fabi (16)und Dimi (16) legen noch letzt Hand an ihrer Regenbogenfahne an und verzieren sie mit einem Edding. Auch die Arme werden noch mit kleinen Kätzchen verziert. „Wir gehen auf viele CSD“, sagt Dimi aus Heilbronn. Auch wenn es in gewisser Weise ein Partyevent sei, ist den Drei doch der ernste Hintergrund der Veranstaltung wichtig: „Es geht darum, dass man gesehen wird“, sagt Dimi, der bereits seit ein paar Jahren als junger Mann lebt. Geboren wurde er als Frau.

Beginn der CSD-Demonstration war auf dem Esslinger Bahnhofsplatz. Foto: Frederic Feicht

Pubertätsblocker dürfe er nicht nehmen. Seine Eltern verbieten es. In der Schule dürfe man ihn mit seinem männlichen Namen ansprechen, zuhause wollen das seine Eltern nicht. Aber er werde in Ruhe gelassen: „Ich glaube, die hoffen, dass das vorbei geht.“ Lea hat sich bereits mit 15 geoutet. „Meine Eltern wissen, dass ich gay bin.“ Ein Problem sei das nicht. Und so sei es auch bei Fabi gewesen.

Hitze und Freude: CSD-Teilnehmer trotzen der Sonne in Esslingen

Am meisten Sorge bereite Ihnen allerdings die Sonne, die an diesem Samstag gnadenlos auf den Esslinger Asphalt knallt. „Noch geht es uns gut, solange wir im Schatten sitzen können. Das wird gleich anders.“

Ein Fest mit ernstem Hintergrund. Foto: Fred Feicht

Die Presseverantwortliche des Organisationsteams des CSD Esslingen waren bis zum Start beschäftigt. „Es gibt noch kleinere Orgaaufgaben zu erledigen“, sagt Jessina Zühlke. Als dann die Aufstellung der Gruppen stimmte und alle Ordner eingewiesen waren, setzte sich der Marsch in der Esslinger Innenstadt in Bewegung.