Alexander Zverev ist im Halbfinale des Rasenturniers im westfälischen Halle ausgeschieden. Gegen Daniil Medwedew unterlag er nach knapp drei Stunden in drei Sätzen.
Der dritte Finaleinzug beim Rasenturnier im westfälischen Halle bleibt Alexander Zverev verwehrt. Der beste deutsche Tennisspieler unterlag in einem spektakulären und einem höchst spannenden Match gegen Daniil Medwedew mit 6:7 (3:7); 7:6 (7:1); 4:6 und wartet weiter auf den ersten Erfolg in Ostwestfalen.
In einer hart umkämpften Partie über knapp drei Stunden und hohen Temperaturen setzte sich der Russe knapp durch, weil dieser in den entscheidenden Momenten die etwas besseren Nerven bewies. Es war die bereits 13. Niederlage des Deutschen im 20. Aufeinandertreffen gegen Medwedew.
Medwedew spielt am Sonntag (15 Uhr) gegen den Kasachen Alexander Bublik, der Karen Chatschanow mit 4:6, 7:6 (7:5), 6:4 ausschaltete, um seinen 21. Karrieretitel.
Der 28 Jahre alte Zverev kann die verbleibende Zeit nun noch dazu nutzen, um sich bestmöglich auf das Grand-Slam-Rasen-Turnier in Wimbledon (30.6. – 13.7.) vorzubereiten.
Zverev mit stabilem Aufschlag
Zverev konnte sich in den ersten Spielen auf seinen Aufschlag verlassen. Mit seinem soliden Service konnte er auf dem schnellen Rasen seine Vorhandschwäche, die ihn wieder einmal plagte, ausgleichen und die nötigen Punkte für seine Spielgewinne sammeln. Der Deutsche musste gleich in seinem ersten Aufschlagspiel einen Breakball abwehren.
Medwedew machte es Zverev mit seinen langen Returns direkt an die Grundlinie alles andere als leicht. Zverev blieb indes stabil, konnte aber im Gegenzug dem guten Aufschläger Medwedew bei dessen Service ebenfalls nicht in Bedrängnis bringen. Die Partie blieb auf diese Weise völlig ausgeglichen.
Medevedev souverän im Tiebreak
Im neunten Spiel des Satzes musste Medwedew eine Drei-Minuten-Auszeit nehmen, weil er, wie bereits im Viertelfinale, plötzlich unter Nasenbluten litt. Zverev behielt trotz der unfreiwilligen Pause seinen Fokus bei. Aber auch sein Kontrahent hielt sich in der Folge schadlos.
Und so musste beim Stand von 6:6 der Tiebreak die Entscheidung bringen, in dem Medwedew schnell mit drei Mini-Breaks nahezu uneinholbar mit 5:0 in Führung ging. Zverev verlor von jetzt auf gleich völlig den Faden und machte unerklärlich leichte Fehler. Am Ende gewann Medwedew den ersten Satz mit 7:6 (7:3).
Zverev entdeckt das Kämpferherz
Medewedew bleib sich auch im ersten Spiel des zweiten Satzes treu, servierte gewohnt solide und ging mit 1:0 in Führung. Und sein Selbstvertrauen stieg weiter. In Zverevs erstem Aufschlagspiel nutzte Medwedew einen von zwei Breakbällen zum 2:0.
Doch der Deutsche entdeckte sein Kämpferherz und arbeitete sich zurück in die Partie. Nach schier unendlich langen Ballwechseln setzte sich Zverev durch und ihm gelang ein Rebreak zum 1:2, womit das Match wieder völlig offen war. Zverev konnte im Anschluss zum 2:2 ausgleichen. Auch im folgenden Aufschlagspiel hatte Zverev einen Breakball, aber Medwedew konnte diesen gerade noch abwehren und zum 3:2 erhöhen.
Zverev wehrt drei Matchbälle ab
Bis zum 6:5 für Medwedew servierten und agierten beide Spieler dann wieder so konstant wie im ersten Satz und gaben sich keine Blöße. Dann zeigte Zverev plötzlich Nerven und Medwedew hatte einen ersten Matchball bei Aufschlag Zverev – den der Deutsche aber abwehren konnte.
Bei Medwedews zweiter Chance schaffte es Zverev mit mutigem Grundlinienspiel erneut den Punkt zu gewinnen und im Spiel zu bleiben. Und auch den dritten Matchball parierte der Deutsche. Eine enorme Willensleistung. Zverev rettete sich in den Tiebreak.
Dieses Mal hatte der Deutsche den deutlich besseren Start und ging seinerseits mit drei Mini-Breaks im Rücken schnell mit 6:0 in Führung. Am Ende gewann Zverev – der mental und spielerisch voll auf der Höhe war – nach gut zwei Stunden mit 7:6 (7:1).
Medwedew wieder mit frühem Break
Zverev hatte zu Beginn des dritten Satzes eigentlich den Schwung seines spektakulären Comebacks im Rücken, aber offenbar hatte er dabei einen Tick Konzentration verloren. Beim Stand von 1:1 kassierte Zverev dann auch ein Break zum 1:2.
Und anders als im zweiten Satz gelang es dem 29 Jahre alten Medwedew unter größten Mühen und der Abwehr von drei Breakbällen, sein anschließendes Aufschlagspiel zu gewinnen – und auf 3:1 zu erhöhen.
Medwedew lässt Zverev nicht mehr heran kommen
In der Folge setzte Medwedew die verbliebene Kraft vor allem in seine Aufschlagspiele – und blieb stabil. Zverev bekam keine Chance mehr, sich dem Russen zu nähern, auch wenn er seine Aufschlagspiele souverän gewinnen konnte.
Am Ende vollendete Medwedew den Satz- und Matchgewinn mit einer krachenden Longline-Rückhand zum 6:4.
Unsere Quellen: