Newsblog zum Ukraine-Krieg

Selenskyj: 13 deutsche Firmen unterstützen Putins Rüstungsindustrie

Aktualisiert am 22.06.2025 – 00:02 UhrLesedauer: 19 Min.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert westliche Firmen, die Russland noch unterstützen.Vergrößern des Bildes

Selenskyj kündigt an, weitere Austausche sollten folgen. (Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/dpa-bilder)

News folgenTeilen Menu auf machenArtikel teilen

Selenskyj wirft deutschen Firmen Hilfe für Russland vor. Belarus lässt Oppositionsführer Tichanowski frei. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Selenskyj kritisiert westliche Lieferungen an Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Unternehmen aus mehreren Ländern, darunter deutschen, vor, Russland mit im Rüstungssektor genutzten Gütern zu beliefern. Russland erhalte „Werkzeugmaschinen aus bestimmtem Ländern, welche es zur Herstellung von Waffen verwendet“, sagte Selenskyj laut einem am Samstag veröffentlichten Pressebriefing. Selenskyjs Angaben zufolge handelt es sich bei den Firmen um 15 taiwanische, 13 deutsche, acht tschechische, sechs südkoreanische sowie drei japanische Unternehmen.

Ein Unternehmen liefere zudem eine kleine Anzahl von Komponenten aus den USA. Selenskyj betonte, er kenne die Namen der betroffenen Firmen, ohne sie jedoch zu nennen, und forderte Sanktionen gegen sie.

„Wir haben all die Informationen an alle weitergeleitet, an unsere Partner, an die Europäische Union und an die Vereinigten Staaten“, erklärte Selenskyj. „Wir rufen alle nachdrücklich auf, Sanktionen gegen diese Unternehmen zu verhängen“, fuhr er fort. Insgesamt habe Kiew Informationen über betroffene Firmen an 26 Länder weitergegeben.

Sergej Tichanowski forderte den belarussischen Diktator Lukaschenko heraus und zahlte einen hohen Preis. Jetzt konnte er seine Frau Swetlana wieder in die Arme nehmen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

Russlands UN-Botschafter bekräftigt Maximalforderungen

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja hat Eingeständnisse gegenüber Kiew für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vehement zurückgewiesen. Er sagte auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York: „Dies ist das beste Angebot, das die Ukraine heute bekommen kann. Wir raten dazu, es anzunehmen, da sich die Lage für Kiew von nun an nur noch verschlechtern wird.“

Nebensja bezog sich auf die Verhandlungen mit der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Dort hatte Russland unter anderem den sofortigen Stopp westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine als Vorbedingung für einen Waffenstillstand genannt.

Russlands Präsident Wladimir Putin bekräftigte indes sein maximales Kriegsziel. Er sagte in St. Petersburg: „Die ganze Ukraine ist unser.“

Die Ukraine entwickelt nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj Abfangdrohnen zur Abwehr der zunehmenden russischen Angriffe. „Wir arbeiten auch separat an Abfangdrohnen, die den Schutz gegen Shahed-Drohnen verbessern sollen“, verkündet Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Hintergrund sind die in den vergangenen Wochen stark intensivierten russischen Angriffe auf ukrainische Städte mit Drohnen auch iranischer Bauart vom Typ Shahed.

Kremlchef Wladimir Putin hat den russischen Anspruch auf die Ukraine bekräftigt und erstmals mit einer möglichen Eroberung der ukrainischen Gebietshauptstadt Sumy gedroht. „Wir haben nicht das Ziel, Sumy einzunehmen, aber im Prinzip schließe ich das nicht aus“, sagte Putin in Sankt Petersburg beim Internationalen Wirtschaftsforum.

Die russischen Truppen nehmen im gleichnamigen Gebiet im Nordosten der Ukraine seit Monaten immer mehr Ortschaften ein. Putin erklärte, dass seine Streitkräfte dort eine Pufferzone errichteten. Bisher gehe sie zehn bis zwölf Kilometer tief ins Land. Möglich sei die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy. Die Frontlinie verläuft nur etwa 18 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

Er sehe Russen und Ukrainer als ein Volk, sagte Putin bei der Plenarsitzung des Forums in seiner Heimatstadt. „In dem Sinn ist die ganze Ukraine unser“, erklärte er unter großem Beifall im Saal. Auf die Frage des Moderators, wie weit er die Ukraine erobern wolle, antwortete er: „Wo der Fuß eines russischen Soldaten steht, das gehört uns.“ Auch dafür bekam er Applaus.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Putin daraufhin fehlenden Friedenswillen vor. „Russland will Krieg führen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Es gebe aus Russland immer neue Drohungen. „Das bedeutet, dass ihnen der Druck, den die Welt ausübt, noch nicht weh tut.“