Nach der Bombardierung durch das US-Militär sind Irans „entscheidende Anlagen zur Urananreicherung“ nach Angaben von US-Präsident Donald Trump komplett zerstört. Der Iran müsse sich jetzt für den Weg des Friedens entscheiden, sonst drohe dem Land noch größere Zerstörung, sagte Trump bei einer Rede im Weißen Haus. Künftige Angriffe würden weitaus heftiger. Es gebe noch viele Ziele, sagte Trump. Der Iran stehe vor der Wahl zwischen Frieden und einer Tragödie.
Die USA hatten zuvor drei iranische Atomanlagen angegriffen. „Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei Atomanlagen im Iran, einschließlich Fordo, abgeschlossen“, schrieb Trump auf der Social-Media-Plattform Truth Social.
Die iranische Atomenergiebehörde bestätigte, dass die Anlagen Fordo, Natans und Isfahan angegriffen wurden. Dies sei eine Verletzung des internationalen Rechtes. Man werde nicht zulassen, die Entwicklung der Atomindustrie im Land zu stoppen. Iranische Staatsmedien bestätigten „feindliche Angriffe“ auf die Atomanlagen Isfahan, Natans und Fordo ohne genaue Angaben zum Umfang der Schäden.
UN-Generalsekretär Guterres „zutiefst beunruhigt“
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratulierte US-Präsident Donald Trump zu dem „gewagten“ Angriff auf iranische Atomanlagen und dankte ihm. Der Nahe Osten stehe an einem „historischen Wendepunkt“, der ihn „in eine Zukunft des Wohlstands und des Friedens führen“ könne, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich dagegen „zutiefst beunruhigt über den heutigen Gewalteinsatz der Vereinigten Staaten gegen den Iran“. In einem Post auf der Onlineplattform X schrieb Guterres, der Schritt stelle „eine gefährliche Eskalation in einer Region dar, die sich bereits am Rande des Abgrunds befindet“.
Iranische Atomanlage Fordo liegt tief unter der Erde
Anders als die Anlagen Natans und Isfahan liegt die südlich von Teheran gelegene Urananreicherungsanlage Fordo rund hundert Meter tief in der Erde und damit außer Reichweite israelischer Bomben. Experten zufolge haben nur die USA „die konventionelle Möglichkeit“, eine derartige Anlage mit bunkerbrechenden Bomben vom Typ GBU-57 zu zerstören.
© Lea Dohle
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US-Kampfflugzeuge vom Typ B-2 sind die einzigen, die diese Bombe abwerfen können. Einige dieser Tarnkappenflugzeuge waren Anfang Mai auf der US-Militärbasis Diego Garcia im Indischen Ozean stationiert. Mitte Juni waren sie dort nicht mehr zu sehen, wie eine Analyse von Satellitenaufnahmen von Planet Labs durch die Nachrichtenagentur AFP ergab. Am Samstag wurde berichtet, dass B-2-Bomber die Vereinigten Staaten verlassen hätten.
Iran drohte USA in der Vergangenheit bei Kriegseintritt mit Angriffen
Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf militärische Ziele im Iran begonnen. Erklärtes Ziel ist es, die Regierung in Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die israelische Armee fliegt seither Luftangriffe auf Militär- und Atomanlagen im Iran. Als Reaktion greift der Iran seinerseits Israel mit Raketen und Drohnen an. Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was die Regierung in Teheran bestreitet. Der Iran hatte mit Angriffen auf US-Streitkräfte im Nahen Osten gedroht, falls die Regierung in Washington, D. C. in den Krieg zwischen dem Iran und Israel eingreifen sollte.
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